BrauBeviale 2014: Im Zentrum des vereinten Europas
Kein Ereignis war für die jüngste Weltgeschichte wohl so entscheidend wie der Fall des Eisernen Vorhangs am 9. November vor 25 Jahren. Damit wurde nicht nur der Kalte Krieg beendet – die Ostöffnung der Europäischen Union brachte Frieden, Demokratie und wirtschaftliche Entwicklung. Nürnberg, das zuvor am östlichen Rand Westeuropas lag, rückte ins Zentrum des neuen, sich vereinenden Europas. Davon profitierte auch die BrauBeviale, die sich binnen weniger Jahre neu positionieren konnte: von einer Fachmesse für die vorwiegend deutsche Brauwirtschaft zur in diesem Jahr weltweit wichtigsten Investitionsgütermesse für die Getränkewirtschaft. Sie findet vom 11. bis 13. November im Messezentrum Nürnberg mit rund 1.300 Ausstellern und etwa 33.000 Fachbesuchern statt.
„Die BrauBeviale hat von der Öffnung der osteuropäischen Märkte sehr profitiert. Das Angebot ist umfassender, die Messe deutlich internationaler geworden“, beschreibt Andrea Kalrait, Projektleiterin der BrauBeviale bei der NürnbergMesse, die Entwicklung der letzten Jahre. 1989 lag die Zahl der Aussteller bei 559, davon 10 Prozent international, 2012 waren es 1.284 (45 Prozent international). Ähnlich sieht es bei den Besuchern aus: 15.189 waren es 1989 (10 Prozent international), und 2012 kamen 32.810 (38 Prozent international). „Unter unseren Top-Ten-Ländern ist die Tschechische Republik ganz vorne mit dabei. Und wir freuen uns, dass auch aus Russland viele Aussteller und Besucher immer wieder gerne zu Gast in Nürnberg sind und sich auf der BrauBeviale sehr wohl fühlen“, so Andrea Kalrait.
Die Länder Mittelosteuropas wiesen zwischen 1993 und 2008 ein Rekordwachstum von durchschnittlich fünf Prozent jährlich aus (UNECE Statistical Database). Treiber dieser Wirtschaftsentwicklung waren die ausländischen Direktinvestitionen, unter anderem der europäischen Nahrungs- und Konsumgüterindustrie, zu denen auch die Brauer gehörten. Der langfristig fallende Bierkonsum in Westeuropa und das Wissen um den Zusammenhang zwischen steigendem Bruttosozialprodukt und steigendem Getränkekonsum in den Schwellenmärkten sind Gründe dafür, dass sie zu den ersten Investoren in diesen Märkten zählten. Ihr Ziel: neue Märkte erobern und ihre bestehende Position gegenüber Wettbewerbern verteidigen oder verbessern. Die Akquisitionskosten der europäischen Brauer in Mittelosteuropa waren anfänglich zwar noch relativ bescheiden: weniger als eine Milliarde Euro zwischen 1990 und 1999. Allerdings erwarben sie bei den Übernahmen das Know-how und später auch das Kapital, womit es ihnen gelang, die Globalisierung der Brauindustrie in den darauffolgenden Jahren bis 2013 mehr oder minder zu vollenden. Was sie in Westeuropa an Bierabsatz verloren, konnten sie mit dem steigenden Bierkonsum in der Region Mittelosteuropa leicht kompensieren.
Mittelosteuropa: Markt für Produktinnovationen
Offensichtlich ist es gelungen, viele Biermärkte in Mittelosteuropa in nur 25 Jahren zur Reife zu bringen, sprich eine Preisarchitektur zu installieren, die alle Segmente umfasst – Budget-, Regional-, National-, Premium- und Internationale Premiummarken – wie wir sie aus westeuropäischen Ländern kennen. Konsumenten können nun auch in diesen Märkten aus einem breiten Angebot an Getränken wählen. Mehr noch: Die internationalen Braukonzerne scheinen diese Märkte gegenüber den westeuropäischen zu präferieren, wenn es darum geht, Produktinnovationen zu launchen. Der Gedanke liegt nahe, dass die multinationalen Brauer den Konsumenten in Mittelosteuropa eine größere Bereitschaft unterstellen, neue Getränke auszuprobieren, als ihren Kunden in anderen Teilen Europas. Dies belegen zum Beispiel die Absatzzahlen für das Biermischgetränk Radler: Zwischen 2006 und 2013 stieg der Absatz von Radler in Mittelosteuropa von 66.000 auf 2,9 Mio. hl, während er in Westeuropa nur von 5,2 auf 6,3 Mio. hl kletterte (Schätzungen von Canadean).
PET – Trend in Mittelosteuropa und auf der BrauBeviale 2014
Auch in Bezug auf Verpackungsinnovationen scheinen die Konsumenten in Mittelosteuropa aufgeschlossener zu sein. Prominentes Beispiel: die Verwendung von PET als Verpackung für Bier. Von 1999 bis 2013 stieg der Absatz von Bier in PET in Westeuropa von 402.000 auf 6,1 Mio. hl. In Mittelosteuropa schnellte er in diesem Zeitraum hingegen von 3,5 Mio. hl auf 85 Mio. hl (Schätzungen von Canadean). Der aktuell größte Markt für Bier in PET ist zweifellos der russische, wo fast die Hälfte allen Bieres in PET abgefüllt wird. Auch die BrauBeviale präsentiert den Themenkomplex PET ihren 33.000 Fachbesuchern als ein Schwerpunktthema.
PET ist nicht nur ein Trend für Großkonzerne, sondern bietet auch für den Mittelstand attraktive Lösungen – das macht PET@BrauBeviale deutlich. Hier werden aktuelle Trends in der PET-Getränke- und Verpackungsindustrie diskutiert. Zum ersten Mal findet 2014 das marktorientierte PETnology-Konzept „connecting comPETence“ mit PETarena und Packaging Wall of Excellence statt. In diesem Rahmen zeigen Unternehmen ihr facettenreiches PET-Angebots- und Leistungsspektrum. Ob Maschinenbauer, Abfüller, Verpackungsentwickler oder Zulieferer – für alle Beteiligten der PET-Wertschöpfungskette ist die PETarena eine informative Anlaufstelle. Den Auftakt bildet der internationale zweitägige PETnology-Kongress, der am 10. und 11. November unmittelbar vor der Messe stattfindet. Abgerundet wird das Sonderthema durch einen speziellen Aussteller-Parcours, der PET-Lösungen der teilnehmenden Aussteller auf der gesamten Messe hervorhebt.
Biermarkt Europa – Kreative Bierkultur sorgt für Abwechslung
Zwar ist Gesamteuropa mit Abstand immer noch der zweitgrößte Biermarkt weltweit hinter Asien. Allerdings wird nach Schätzungen des japanischen Finanzdienstleisters Nomura der Bierkonsum in Europa in den kommenden Jahren nur moderat steigen: von 498 Mio. hl im Jahr 2012 auf 509 Mio. hl im Jahr 2017. Anderen Regionen wird weitaus größeres Wachstum zugeschrieben: Lateinamerika (2,3 Prozent jährlich), Asien (3,4 Prozent) und Afrika (4,2 Prozent). Doch der europäische Biermarkt ist munterer denn je. Handwerklich gebraute Biere und vielfältige Bierspezialitäten gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Zahl der europäischen Mikrobrauereien steigt unablässig: in Italien (>400), in der Schweiz (>400), in Frankreich (>100) und Großbritannien (>1.000), in Norwegen (>40), in Polen (<100) und Tschechien (>200). In Deutschland können von den über 1.300 Brauereien mehr als 90 Prozent als handwerklich bezeichnet werden. Grund genug, die kreative Bierkultur als Trendthema auf der BrauBeviale zu etablieren. Vom European Beer Star Award über inspirierende Fachvorträge bis hin zur Craft Beer Corner gibt es genügend Gelegenheiten für interessierte Fachbesucher dem Thema nachzugehen. www.brau-beviale.de/bierkultur
Über die BrauBeviale: Gute Gespräche. Gute Geschäfte.
Die BrauBeviale ist die 2014 weltweit wichtigste Investitionsgütermesse für die Getränkewirtschaft. Vom 11.-13. November präsentieren im Messezentrum Nürnberg rund 1.300 Aussteller (2012: 45 % international) ein umfassendes Angebot an hochwertigen Getränke-Rohstoffen, innovativen Technologien, effizienter Logistik und spritzigen Marketing-Ideen. Die erwarteten 33.000 Besucher (2012: 38 % international) kommen aus dem technischen und kaufmännischen Management der europäischen Getränkewirtschaft. Die Fachleute aus Brauereien und Mälzereien, Kellereien, Destillerien, Molkereien, Spezialisten aus Betrieben, die alkoholfreie Getränke herstellen, aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe, dem spezialisierten Getränkefachhandel und -großhandel sowie aus Ingenieur- und Planungsbüros sind hochqualifiziert, zu 88 % in Investitionsentscheidungen eingebunden (Befragungsergebnisse 2012, unabhängiges Institut). Der beliebte Messe-Mix aus professioneller Präsentation und persönlicher Begegnung in familiärer Atmosphäre überzeugt u. a. mit überschaubarem Messe-Invest, hoher Effizienz der fachlich wie zeitlich dichten drei Messetage, umfassendem Angebot, intensivem persönlichen Dialog mit Entscheidern und idealem Termin:
- BrauBeviale 2014: 11.-13. November
- BrauBeviale 2015: 10.-12. November
- BrauBeviale 2016: 8.-10. November
Weitere Informationen zur BrauBeviale gibt es hier: www.brau-beviale.de.
Quelle: NürnbergMesse GmbH