Blumig und wild – Elisabeth Hellström über ihren Hellström Gin
Ein markanter Bio-Gin, blumig und wild zugleich, aus handverlesenen Botanicals hergestellt – das ist der Hellström Dry Gin. Gebrannt wird er seit 2019 in einer alten Molkerei in Hablingbo auf der Insel Gotland in Schweden von niemand geringerem als Elisabeth Hellström selbst. Sie ist nicht nur Namensgeberin, sondern nach eigenen Angaben auch die jüngste Brennerin der Welt. Ihre Vision ist es, herausragende Spirituosen mit dem Geschmack der schwedischen Wildnis zu kreieren. Und das ist ihr mit dem mehrfach ausgezeichneten Hellström Dry Gin, der jetzt auch in Deutschland erhältlich ist, eindeutig gelungen.
Im Interview sprach about-drinks mit Elisabeth Hellström u.a. über die Entstehung der Brennerei, die Besonderheiten des Hellström Dry Gins sowie die weiteren Pläne für 2022.
Bitte stellen Sie sich kurz vor: Wie sind Sie zur Spirituosenbranche gekommen? Hatten Sie vorher schon Berührungspunkte?
Elisabeth Hellström: Ich bin hier auf Gotland in Schweden aufgewachsen und habe tatsächlich schon damals inmitten von wildem Wacholder und anderen Kräutern gespielt – also genau den Zutaten, die sich perfekt zur Herstellung von Gin eignen. Nach meinem Abschluss arbeitete ich als Hotelmanagerin im Hotel meiner Familie, als wir beschlossen, einen Gin in limitierter Auflage für die Hotelbar herzustellen. Ich war durch den gesamten Prozess so inspiriert und von der Gin-Herstellung begeistert, dass ich ziemlich schnell beschloss, mein eigenes Unternehmen zu gründen. Ich habe zuvor also nie in der Spirituosenbranche gearbeitet, aber ich verfüge über reichlich Erfahrung im Hotel- und Gaststättengewerbe und hatte schon immer großes Interesse an gutem Essen und Trinken.
Wie lange gibt es die Brennerei schon? Wo befindet sie sich?
Elisabeth Hellström: Ich habe Hellström Gin im Jahr 2020 auf den Markt gebracht, mitten in der Pandemie. Aber die Menschen um mich herum haben mich so unterstützt, dass ich nichtsdestotrotz schöne Erinnerungen an den Launch habe. Die Brennerei befindet sich in einer alten Molkerei in Hablingbo, im südlichen Teil von Gotland, umgeben von Feldern, Wäldern und der Ostsee.
Stellen Sie alles selbst her? Woher beziehen Sie Ihre Zutaten?
Elisabeth Hellström: Jede Flasche Hellström Gin wird von mir und meinem Team auf Gotland hergestellt und per Hand abgefüllt. Viele der Kräuter und Botanicals pflücke ich selbst auf Gotland. Was auf jeden Fall besonders ist: Ich besitze hier auf der Insel biologisch zertifiziertes Land, sodass ich sicherstellen kann, dass keine Pestizide verwendet werden. Ich kann also wilde Zutaten pflücken und trotzdem sicherstellen, dass alles Bio-Qualität hat.
Wie ist der Gin-Markt in Schweden generell aufgestellt? Spielt Gin eine große Rolle?
Elisabeth Hellström: Absolut, Whisky ist zwar immer noch etwas größer hier, aber Gin wird in Schweden immer beliebter. Das ist ein Trend, den wir in ganz Europa beobachten können. In Schweden gab es lange ein Monopol für Spirituosenhersteller, das jedoch Ende der 90er Jahre aufgehoben wurde. Seitdem gibt es in ganz Schweden immer mehr Mikrodestillerien, was toll ist.
Ihre Destillerie und Hellström Gin haben bereits Preise gewonnen. Erzählen Sie uns davon!
Elisabeth Hellström: Ja! Nur wenige Monate nach der Markteinführung erhielt ich einen Anruf aus England, ich sollte mich doch bitte kurz hinsetzten. Sie teilten mir mit, dass ich den Preis als beste Mikrodestillerie der Welt gewonnen hatte, zusammen mit drei Goldmedaillen. Das war ein unglaublicher Moment!
Was bedeuten diese Auszeichnungen für Sie und die Marke?
Elisabeth Hellström: Es ist natürlich ein absolutes Qualitätssiegel, das für mich und mein Team viel bedeutet, besonders als relativ neue Marke am Markt. Viele Leute haben dank der Auszeichnungen von Hellström Gin gehört.
Erzählen Sie uns etwas über Ihren Hellström Gin. Welche Zutaten verwenden Sie? Wie schmeckt der Gin?
Elisabeth Hellström: Meine Vision war es, eine herausragende Spirituosen mit dem Geschmack der schwedischen Wildnis zu kreieren. Herausgekommen ist ein markanter Bio-Gin, blumig und wild zugleich. Er wird aus handverlesenen Botanicals hergestellt: Wacholder, Holunderblüten, Mädesüß und Rose.
Derzeit gibt es den Hellström Glögg. Erzählen Sie uns von dem Produkt!
Elisabeth Hellström: Glögg ist ein sehr schwedisches Produkt, das wir um Weihnachten herum trinken, und es ist eine sehr liebgewonnene Tradition für mich. Ich bringe meinen Freunden im Ausland immer Glögg mit und sie lieben ihn auch. Genau deshalb wollte ich dieses Jahr meine eigene Version eines Glöggs kreieren – und zwar mit dem Geschmack von Gotland. Im Herbst habe ich also wilde Schlehenbeeren gepflückt, die sich gut für den Glögg eignen. Die Basis ist schwedischer Apfelwein, der mit schwarzer Johannisbeere, Schlehenbeeren und Gin aufgegossen wird. Ich habe jede Flasche signiert und nummeriert, es war eine limitierte Auflage von nur 6.000 Flaschen. Der Glögg war ein riesiger Erfolg und schon am ersten Tag ausverkauft. Ich plane daher ihn auch nächstes Jahr wieder auf den Markt zu bringen – hoffentlich auch in Deutschland!
Der Gin ist seit kurzem auch in Deutschland erhältlich. Was erhoffen Sie sich?
Elisabeth Hellström: Ich hoffe natürlich, dass sich auch die Deutschen für einen guten Gin mit einer Geschichte dahinter interessieren – und ihn probieren! Ich reise unglaublich gerne nach Deutschland, jetzt gibt es sogar eine Fähre von hier bis nach Rostock. Ich hoffe, noch viel öfter hinfahren zu können und auch die Szene noch besser kennenzulernen, neue Kontakte zu knüpfen.
Wo ist der Gin in Deutschland erhältlich?
Elisabeth Hellström: Unter anderem hier: www.spirits-of-scandinavia.de/Hellstroem-Dry-Gin-Organic und wacholder-express.de/hellstroem-dry-gin.
Gibt es Pläne für 2022 – z. B. mehr (saisonale) Produkte?
Elisabeth Hellström: Ja, ich arbeite im Moment an einem wirklich spannenden neuen Produkt. Ich bin gerade noch am experimentieren und hoffe, dass wir es bald auf den Markt bringen können!
Hellström Gin | hellstromgin.com | facebook.com/hellstromgin | instagram.com/hellstromgin
+++ Wir bedanken uns bei Elisabeth Hellström für das offene und sehr interessante Interview und wünschen weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++