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Bierabsatz 2017 mit leichtem Minus: Deutschlands Brauer blicken zurück auf ein verregnetes Jahr

Nachdem sich der deutsche Biermarkt in den vergangenen drei Jahren relativ stabil gezeigt hatte, mussten die Brauer 2017 erstmals wieder einen leichten Absatzrückgang verbuchen. Die deutschen Brauereien haben im vergangenen Jahr insgesamt rund 94 Millionen Hektoliter Bier abgesetzt. Damit konnte das Vorjahresergebnis von 96 Millionen Hektolitern nicht erreicht werden.

Im Rahmen seiner vorläufigen Jahresbilanz blickte der Deutsche Brauer-Bund (DBB) als Spitzenverband der Brauwirtschaft gleichwohl optimistisch in die Zukunft: „Die Zahl der Brauereien in Deutschland und die Vielfalt der Biere wird in den kommenden Jahren weiter wachsen, auch dank der Craft-Bewegung. 2018 werden große Sportereignisse wie die Fußball-WM für die Branche Impulse bringen. Außerdem entwickelt sich die Nachfrage nach alkoholfreien Bieren, die nicht Teil der amtlichen Bierstatistik sind, positiv“, so Dr. Jörg Lehmann, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes.

Nachdem der deutsche Biermarkt sich ab 2014 weitgehend stabilisiert hatte, machte den Brauern das regenreiche Jahr 2017 mit einem durchwachsenen Sommer einen Strich durch die Rechnung. Gerade die zweite Jahreshälfte wird als besonders verregnet in die Wetterchronik eingehen. Biergarten-Besuche fielen oftmals ins Wasser. Hinzu kommt, dass der Export deutscher Biere gerade nach Übersee, der in den letzten Jahren wichtige Impulse gesetzt hatte, im vergangenen Jahr ebenfalls rückläufig war.

Die Herausforderungen für die Brauwirtschaft seien in den vergangenen Jahren nicht geringer geworden, sagte Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes: „Neben weiter steigenden Produktionskosten und den Folgen des demografischen Wandels haben die Brauereien mit dem hohen Wettbewerbsdruck und einem unverantwortlichen Preiskampf des Handels zu kämpfen. Daneben gibt es neue Herausforderungen wie die Digitalisierung, denen sich die Braubranche zu stellen hat.“

Nach Schätzungen des DBB werden in Deutschland mittlerweile mehr als 6.000 verschiedene Biermarken angeboten. Damit haben die Verbraucherinnen und Verbraucher mehr Auswahl denn je zuvor. Nach wie vor dominieren bei Bier umweltfreundliche Glas-Mehrwegflaschen, deren Anteil gegenwärtig bei rund 80 Prozent liegt. In dieser Zahl ist der Anteil von Mehrwegfässern, die in der Gastronomie eingesetzt werden, nicht enthalten. Die Dose kommt im Handel bei Bier aktuell auf nur 5 Prozent, die PET-Flasche auf knapp 10 Prozent Marktanteil.

Die beliebteste Biersorte der Deutschen ist und bleibt Pils mit einem Marktanteil von mehr als 50 Prozent. Export und das immer populärere Helle liegen jeweils bei etwa 6 Prozent, Weizen knapp darüber bei 7 Prozent. Daneben steigt seit einigen Jahren der Absatz von traditionellen regionalen Bierspezialitäten, etwa unfiltrierten Keller-, Land- und Zwickelbieren.

Alkoholfreie Biere stehen bei den Konsumenten hoch im Kurs und erreichen in Deutschland mittlerweile einen Anteil von über 6 Prozent – Tendenz weiter steigend. Besonders alkoholfreie Biermischgetränke wie Radler alkoholfrei konnten im vergangenen Jahr deutlich zulegen. Allein von den alkoholfreien Pils- und Weizenbieren gibt es auf dem deutschen Markt aktuell mehrere hundert Marken. Immer öfter werden auch Kölsch und sogar Craft-Stile wie India Pale Ale (IPA) alkoholfrei angeboten. Nahezu jeder 15. in Deutschland gebraute Liter Bier ist alkoholfrei.

Quelle: Deutscher Brauer-Bund e.V. | brauer-bund.de | reinheitsgebot.de
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