Interview

BEHN: Lisa und Asmus Behn über ihren Einstieg in die Leitung des Familienunternehmens

Das Familienunternehmen BEHN existiert seit über 130 Jahren. Vier Generationen haben es bereits geführt, die Übergabe zur fünften Generation steht kurz bevor. Der leider bereits verstorbene Waldemar und sein Bruder Rüdiger Behn haben in den vergangenen Jahren den Übergang mit Bedacht und Weitsicht vorbereitet. Ihre Kinder, Lisa und Asmus Behn, steigen in die Unternehmensführung ein, durchlaufen aktuell ein ausführliches Trainee-Programm, um tiefe Einblicke in die Abläufe, die Werte und das Handeln mit Handschlag-Mentalität zu bekommen. Wenn Rüdiger Behn sich 2026 aus dem aktiven Tagesgeschäft zurückzieht, werden Lisa und Asmus Behn die Geschicke der WALDEMAR BEHN GmbH und der BEHN Getränke GmbH gemeinsam mit den beiden beiden bereits aktiven Geschäftsführern Jens Kundrun (BEHN Getränke GmbH) und Philipp Fellmann (WALDEMAR BEHN GmbH) leiten.

Wir haben mit Lisa und Asmus Behn im Interview gesprochen – über die beiden Unternehmen, die Produkte, ihre Ausbildung und das Trainee-Programm. Zudem verraten sie, welche Visionen sie haben und wie sie Tradition und Innovation verbinden möchten.

Seit wann gibt es die WALDEMAR BEHN GmbH und die BEHN Getränke GmbH? Beschreiben Sie uns die Entwicklung der Unternehmen.

Lisa und Asmus Behn: Da holen wir gern ein wenig weiter aus, denn unser Familienunternehmen reicht in das Jahr 1892 zurück und ist seitdem auch durchgängig in Familienhand. Unsere Familie stammte ursprünglich aus dem heute zu Hamburg-Altona zählenden Ottensen, war dort bereits im 18. Jahrhundert im Weinhandel engagiert und betrieb später die Ottensener Dampfbierbrauerei. Die kriegsfreien Jahre des ausgehenden 19. Jahrhunderts waren eine einzigartige Epoche in der deutschen Geschichte, geprägt durch Aufbruch, Investitionen und Innovationen und angetrieben vom elektrisierenden, positiven Geist der Gründerzeit. Das hat damals auch unser Ur-Ur-Großvater erkannt und seine Chance im Markt ganz entschlossen ergriffen. Mit Euphorie, unbändigem unternehmerischem Elan und dem gewissen Gründer-Gen im Blut, das auch bei uns noch quasi in unserer DNA fest verankert ist, gründete er 1892 sein gleichnamiges Start-up, wie man heute sagen würde.

Diese Gründer-Mentalität zieht sich durch unsere gesamte Unternehmensgeschichte und zeichnet uns Behns aus. Denn jede Behn-Generation danach hat mit gleichem Elan und Enthusiasmus eigene Gründerzeiten erleben dürfen und bestehen müssen. Der Unternehmenssitz wurde schlussendlich jedoch nicht Hamburg, sondern das schleswig-holsteinisches Gettorf, wohin es unseren Vorfahr Waldemar Behn aufgrund der Cholera-Epidemie verschlagen hatte. Unser Ur-Ur-Großvater sah seine Chance in der Versorgung der Arbeiter, die am Bau des damaligen Kaiser-Wilhelm-Kanals (heute Nord-Ostsee-Kanal) zwischen Kiel und Brunsbüttel beteiligt waren.

Schleswiger Brauchaus Waldemar Behn. (Foto: WALDEMAR BEHN GmbH)

Die Erfolgsformel war so einfach wie genial. Er kaufte das Bier von seinem Vater, der die Ottensener Dampfbierbrauerei betrieb, und schenkte es an die Kanalbauer aus, direkt in selbst erbauten Trinkhallen oder in Kooperation mit Gastronomen vor Ort. Schon bald konnte er sein Sortiment um selbst produzierte alkoholfreie Getränke und Spirituosen erweitern, die er an die im Pferdefuhrwerkradius gelegenen Gastronomen verkaufte. Bis heute hat sich diese fruchtbare Kooperation mit der Gastronomie im hohen Norden Deutschlands bewährt und wird von uns partnerschaftlich fortgesetzt. Unser Zweig, der Getränkefachgroßhandel BEHN Getränke, ist marktführender Getränkelieferant für die heimische Gastronomie zwischen dem Nord-Ostsee-Kanal und der dänischen Grenze mit über 1.000 Kunden.

Danach ging es Schlag auf Schlag, wie uns Kindern immer wieder gern erzählt wurde. 1907 ergriff der Ur-Ur-Großvater mit dem Kauf der Eckernförder Aktienbrauerei die Chance, zu seinen Wurzeln zurückzukehren und seinem Unternehmen eine Brauerei anzuschließen. Sie wurde 1916, wie so viele anderen Brauereien in Norddeutschland, aus Rohstoffmangel stillgelegt und nahm nie wieder den Betrieb auf, legte aber den Grundstein für unseren heutigen Unternehmenssitz in Eckernförde. Er übergab das florierende Unternehmen als etablierter und breit aufgestellter Getränkelieferant an seinen Sohn Richard Behn, der es durch die schwierige Zeit, geprägt durch Depression, Rezession, Inflation sowie das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg, navigierte.

Nach dem Krieg, in den 50er-Jahren, erlebte unser Großvater Harro Behn dann in der dritten Generation nach der Übernahme vom Vater seine persönliche Gründerzeit und setzte auf Marken sowie eine automatisierte Produktion. Damit war der Weg bereitet für die Vermarktung hochwertiger Markenspirituosen weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus. Er erlebte mit BEHN Whisky-Kirsch einen ersten nationalen, mit „Zitronenjette“ später auch einen internationalen Markenerfolg. Harro Behn leistete auch im Bereich der alkoholfreien Getränke Pionierarbeit, entwickelte in den 70er-Jahren eine Kinderlimonade und engagierte sich im Segment der Bitterlimonaden mit der Marke Wright’s.

Rüdiger (l.) und sein Bruder Waldemar (r.), der im März 2023 leider verstorben ist. (Foto: WALDEMAR BEHN GmbH)

Harro Behn legte das Unternehmen Anfang der 80er-Jahre gleichberechtigt in die Hände seiner beiden Söhne Waldemar und Rüdiger, unseren Vätern. Die Doppelspitze ermöglichte noch mehr Fokus und Spezialisierung auf die primären Geschäftsbereiche. Mit dem Küstennebel, der noch von ihrem Vater entwickelt worden war, landete die vierte Generation 1985 einen spektakulären, nationalen Markterfolg, der die ökonomische Grundlage für das weitere Wachstum unseres bis heute kerngesunden Unternehmens geschaffen hat, worauf wir alle sehr stolz sind. Mit einer zusätzlichen Marke – Kleiner Feigling – hat unsere Familie die Erfolgsgeschichte weitergeschrieben. Die freche Marke ist nach wie vor eine unserer Kernmarken, das Aushängeschild gewissermaßen, und gehört mittlerweile zu den bekanntesten und beliebtesten deutschen Markenartikeln. 2000 addierten unsere Väter mit der Marke Dooley‘s Toffee Cream Liqueur einen weiteren wichtigen Pfeiler zum Portfolio des Unternehmens. Damit hatten wir den Schlüssel zur Internationalisierung des Unternehmens in der Hand und es exportiert nun mittlerweile in über 60 Märkte weltweit. Es ist nicht einfach nur eine Spirituose, sondern Impulsgeber für eine große Spirituosenkategorie und zugleich die meist ausgezeichnete Cream-Spirituose aller Zeiten. Das dynamische Wachstum erforderte neue Investitionen, wie beispielsweise eine Erweiterung der bisherigen Unternehmenszentrale, die daher seit 2003 am Kadekerweg in Eckernförde beheimatet ist.

2013 wurde ein weiterer Meilenstein in der Unternehmensgeschichte gesetzt, erneut verbunden mit viel Gründergeist, das zieht sich bei uns einfach durch die Generationen hindurch. Wir haben dann mit treffsicherem Gespür entschlossener Unternehmer die Weltmarke DANZKA Vodka zugekauft und mischten damit auf einen Schlag in der Topliga des internationalen DutyFree-/Travel-Retail-Marktes mit, in dem DANZKA Vodka heute zu den fünf führenden Premium-Vodkas zählt. Viele neue Herausforderungen und Chancen weltweit waren mit dieser Akquisition verbunden. Nach dem Tod von Lisas Vater führt Asmus’ Vater gemeinsam mit den Geschäftsführern Phillip Fellmann und Jens Kundrun die Geschicke des Unternehmens weiter, bis wir beide mit unserem Trainee-Programm bereit sind für den kompletten, verantwortlichen Einstieg ins Familienunternehmen.

Wie sind die beiden Unternehmen aufgestellt? Welche Schwerpunkte haben sie?

Lisa und Asmus Behn: Die BEHN Getränke GmbH und die WALDEMAR BEHN GmbH agieren als selbstständige Unternehmenszweige, aber natürlich achten wir auf sinnvolle Synergien zwischen dem Bereich Getränkefachgroßhandel und der Spirituosenherstellung und -vermarktung. Mit BEHN Getränke sind wir ein etablierter und breit aufgestellter Getränkelieferant für die heimische Gastronomie zwischen dem Nord-Ostsee-Kanal und der dänischen Grenze mit über 1.000 Kunden und damit auch marktführend in Schleswig-Holstein. Unter WALDEMAR BEHN fungieren wir als Hersteller qualitativ hochwertiger Spirituosen und haben uns über die Jahrzehnte den Ruf eines der meinungsprägenden Spirituosenexperten Deutschland erarbeitet. Wir sind gut vernetzt und engagieren uns auch für die Branche im Verbandswesen.

Die Produkte. (Foto: WALDEMAR BEHN GmbH)

Welche Marken gehören zum Portfolio?

Lisa und Asmus Behn: Wir bündeln unter unserem Unternehmensdach ein breites Sortiment von einzigartigen und vielfach auch international bekannten Spirituosen, wie Kleiner Feigling, Dooley’s Original Toffee Cream Liqueur und DANZKA Vodka. Die Heimatverbundenheit, ganz wichtig für uns, spielt vor allem bei den regionalen Traditionsmarken wie ANDALÖ, Küstennebel, Friesengeist und Radeberger Kräuterlikör eine entscheidende Rolle und kommt auch in der Kommunikation entsprechend zum Tragen.

In den vergangenen Jahren wurde der Übergang von der vierten auf die fünfte Generation mit Bedacht und Weitsicht vorbereitet. Inwiefern? Und war es immer schon Ihr Wunsch, in die Fußstapfen Ihrer Väter zu treten? Gab es da eine entsprechende Erwartungshaltung?

Lisa und Asmus Behn: Unsere Väter haben uns nie eine Nachfolge aufgedrängt, sondern haben uns unsere beruflichen Laufbahnen frei gestalten lassen und uns dabei immer unterstützt. Bereits zu Abitur-Zeiten war ein Weg in die Nachfolge für uns beide denkbar und interessant. Wir haben bei unseren Vätern erfahren dürfen, dass eine Doppelspitze nicht nur funktioniert, sondern für das Unternehmen einen großen Mehrwert bietet, und damit haben wir beide uns früh die Frage gestellt, ob das auch für uns eine denkbare Option sein könnte. Mit dem Beginn unserer beruflichen Ausbildung haben wir daher erste Grundsteine für einen potenziellen Einstieg ins Familienunternehmen gelegt.

Schon als Kinder wurde uns leidenschaftliches Unternehmertum in einer herausfordernden und zugleich emotionalen Branche vorgelebt. Unsere Gene können wir nicht leugnen und haben nun einfach richtig Lust darauf, dieses 131 Jahre alte Familienunternehmen gemeinsam und mit vielen großartigen Kolleginnen und Kollegen in die nächste Generation zu führen. Wir haben uns daher beide bewusst für eine unabhängige Ausbildung entschieden und mehrjährige Erfahrungen in externen Betrieben sammeln können, um gut vorbereitet und mit frischem Wissen in den väterlichen Betrieb starten zu können.

Lisa Behn. (Foto: WALDEMAR BEHN GmbH)

Lisa Behn: Nach meinem dualen BWL-Studium mit Schwerpunkt Industriemanagement in der Verpackungsindustrie folgte ich der Leidenschaft für Gastronomie und sammelte beim Verkehrsgastronom Scoom als Head of Operations einige Erfahrungen. Aufbauend darauf durfte ich mitwirken, die Gastronomie- und Getränkebranche im Rahmen meiner Tätigkeit als Geschäftsleiterin für Vertrieb und Marketing bei Gastivo zu digitalisieren. Zusätzliche Perspektivwechsel sammelte ich bei Vilsa Mineralbrunnen im Marketing und bei der Unternehmensberatung Achtzig20.

Asmus Behn. (Foto: WALDEMAR BEHN GmbH)

Asmus Behn: Ich habe in Hamburg und Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwesen studiert und währenddessen viele Wirtschafts- und Maschinenbaubetriebe von innen gesehen. Nach dem Studium war ich bei ADM WILD im Business Alignment für strategische Fragestellungen sowie in einem größeren Projekt in der Getränkekonzentratherstellung tätig. In den vergangenen drei Jahren habe ich bei Ritter Sport Vertrieb und Marketing von FMCG-Artikeln im europäischen Ausland lernen und verantworten dürfen.

Frau Behn, nach dem plötzlichen Tod Ihres Vaters Waldemar sind Sie bereits seit April 2023 Gesellschafterin. Wie sind Sie seitdem schon im Unternehmen aktiv?

Lisa Behn: Sowohl Asmus als auch ich waren bereits in den letzten Jahren bei diversen Themen involviert. In der Zeit von April bis Ende August hat sich daran wenig verändert, außer dass ich natürlich der ein oder anderen Form-Pflicht als Gesellschafterin nachgekommen bin. Ansonsten war ich, wie zuvor auch, bei diversen Themen aktiv involviert.

Sie beide werden nun ein ausführliches Trainee-Programm durchlaufen. Wie genau sieht das aus?

Lisa und Asmus Behn: Durch das ausführliche Trainee-Programm, für das wir uns zwei Jahre Zeit nehmen, werden uns tiefe Einblicke in die Unternehmensabläufe beschert. Dabei erleben wir zudem die gelernten Werte und das Handeln mit Handschlag-Mentalität einmal mehr in der Praxis, was wir bei unseren Vätern immer schon beobachten konnten. Wir durchlaufen in dieser Zeit alle Abteilungen, lernen die Prozesse und die Mitarbeitenden kennen, legen Hand an und zeigen so, dass wir ein aktiver Teil des Unternehmens sein wollen und können.

Dieser praxisbezogene Einstieg, mit dem wir intensiv hinter die Kulissen unseres Familienunternehmens blicken können, kommt nicht nur bei den Mitarbeitenden gut an, sondern bildet auch ein festes Wissensfundament, mit dem wir zukünftig die Geschicke des Unternehmens als Doppelspitze zusammen mit Jens Kundrun und Philipp Fellmann leiten können. Dieser Schritt war unser Wunsch und uns ganz wichtig. Wir wollen nicht gleich als „Chefs“ einsteigen, sondern uns von der Pike auf in die bestehenden Abläufe einarbeiten.

Steht schon fest, wer danach in welchem Bereich aktiv sein wird? Haben Sie aufgrund Ihrer Ausbildung Präferenzen?

Lisa und Asmus Behn: Wir haben uns bewusst dazu entschieden, die einzelnen Bereiche erst genau kennenzulernen, um zu verstehen, wie die Prozesse heute laufen, wo der Schuh drückt und in welchen Bereichen wir unsere Stärken haben. Auf Basis dieses Wissens werden wir gemeinsam mit Jens Kundrun und Philipp Fellmann in 2025 die Verantwortungen zwischen uns vieren verteilen, sodass jeder seine Stärken bestmöglich einbringen kann.

Fünfte Generation bei BEHN nun fest an Bord (v.l.n.r.): Jens Kundrun, Asmus Behn, Rüdiger Behn, Lisa Behn und Philipp Fellmann. (Foto: WALDEMAR BEHN GmbH)

Wie sieht die Zusammenarbeit mit Rüdiger Behn und den bereits aktiven Geschäftsführern Jens Kundrun (BEHN Getränke GmbH) und Philipp Fellmann (WALDEMAR BEHN GmbH) bis dahin weiter aus?

Lisa und Asmus Behn: Zu vielen Themen und Projekten tauschen wir uns bisher und auch in den kommenden zwei Jahren regelmäßig in der Runde aus den drei Geschäftsführern und uns als Nachfolgern aus. Grundsätzlich liegt die Verantwortung für das Tagesgeschäft in den kommenden zwei Jahren aber bei den drei heutigen Geschäftsführern. Das haben wir bewusst so entschieden, um einerseits Zeit für unser Traineeprogramm zu haben und andererseits Konflikte zu vermeiden.

Wir sind der Überzeugung, dass klare Verantwortlichkeiten Streitigkeiten minimieren und so ein effizientes und effektives Handeln im Geschäftsalltag ermöglichen. So liegt bis Ende 2025 die Verantwortung in den Händen von Rüdiger Behn sowie Jens Kundrun und Philipp Fellmann und ab Anfang 2026 übernehmen wir dann die Entscheidungen zusammen mit Jens und Philipp.

Wie möchten Sie die Unternehmen weiterentwickeln? Haben Sie Visionen?

Lisa und Asmus Behn: Wir haben viele Ideen zur Weiterentwicklung der Unternehmen. Sowohl in Bezug auf die einzelnen Geschäftsmodelle als auch auf die Art und Weise der Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden, aber auch der Gesellschaft insgesamt. Uns ist neben der Weiterentwicklung des Geschäfts und der Optimierung von Prozessen insbesondere an Kultur und Nachhaltigkeitsthemen gelegen.
Jedoch gilt auch hier, dass wir uns die bestehende Situation vorerst im Rahmen unseres Trainee-Programms anschauen möchten, bevor wir mit konkreten Ideen an die Öffentlichkeit gehen.

Asmus und Lisa Behn. (Foto: WALDEMAR BEHN GmbH)

Wie sieht Ihrer Meinung nach dabei der perfekte Mix aus 131-jähriger Tradition und Innovation aus? Und was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Lisa und Asmus Behn: Der Duden definiert Tradition wie folgt: „Etwas, was im Hinblick auf Verhaltensweisen, Ideen, Kultur o. Ä. in der Geschichte, von Generation zu Generation entwickelt und weitergegeben wurde und weiterhin Bestand hat.” Diese Definition beschreibt unsere Auffassung von Tradition sehr gut. Unsere familiären und unternehmerischen Werte werden seit Generationen vorgelebt, übernommen und der nächsten Generation ans Herz gelegt. Nicht ohne Grund leben wir die Handschlagmentalität. Gute und langjährige Beziehungen und Partnerschaften stellen für uns einen wichtigen Wert dar und die Basis dafür ist aus unserer Sicht Vertrauen, Zuverlässigkeit und Fairness – „Behandle andere Menschen so, wie Du auch selbst von ihnen behandelt werden möchtest“ beschreibt eine bekannte Weisheit, die auch Lisas Vater Waldemar gern zitiert hat.

Aber was ist die Tradition schon ohne die Innovation? Wie Sie am Anfang dieses Artikels lesen konnten, wurde die Firmenhistorie immer wieder maßgeblich durch Innovationen und daraus entstehende Veränderungen weiterentwickelt. Zum Glück! Denn ansonsten würden wir wohl heute immer noch Bier und Limonade per Pferdefuhrwerk mit nicht mehr zeitgemäßen Bedingungen ausliefern – ein aus heutiger Sicht eher weniger lukratives Geschäftsmodell.

Wir beide durften nicht ohne Grund zuvor in anderen Unternehmen Erfahrungen sammeln. Es ist uns wichtig, unseren Horizont stetig zu erweitern, mit anderen Unternehmen unterschiedlichster Art (vom langjährigen Familienunternehmen bis zum Start-up) in den Austausch zu gehen und auch ansonsten das weltpolitische Geschehen und die aktuellen Trends im Auge zu haben.

Für uns als nächste Generation bei BEHN wünschen wir uns ein unternehmensübergreifendes Denken, um Synergien zu nutzen und Chancen und potenzielle neue Geschäftsfelder früher zu erkennen. Wir wünschen uns eine Kultur, die von allen Kolleginnen und Kollegen durch Innovationsfreude, Offenheit für Neues und Gestaltungswillen geprägt ist. Wir sind davon überzeugt, dass jeder Mitarbeitende seine ganz eigene Superkraft für BEHN hat und diese auch nutzen kann.

In Eckernförde leben und arbeiten wir dort, wo andere Urlaub machen. In Bezug auf die Klimakrise ist es an der Zeit, auch in den kleinen Auszeiten nachhaltiger zu handeln. Immer häufiger wird daher Urlaub im eigenen Land gemacht – das befürworten wir sehr. Als Familienunternehmen denken wir in Generationen und so spielt Nachhaltigkeit bei uns schon ganz automatisch eine tragende Rolle. Weil es uns eine Herzensangelegenheit ist, wünschen wir uns, dass beim Einkauf von Getränken und Spirituosen vermehrt auf nationale Produkte und Produkte von Familienunternehmen gesetzt wird.

Die grundlegenden Geschäftsmodelle von Spirituosenherstellung und -vermarktung sowie Getränkefachgroßhandel erscheinen auf den ersten Blick über die Zeit hinweg wenig Veränderung zu erfahren und somit sind viele Geschäftsbeziehungen tradiert. Gleichwohl gibt es auf Produktseite viele Innovationen, zusätzlich gilt es, Prozesse zu digitalisieren, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und zu bleiben, Aktivitäten ökologischer zu gestalten und am Ende immer den heutigen Kundenansprüchen gerecht zu werden. Das alles wollen wir mit unserem Elan und unternehmerischen Geist voranbringen – Hand drauf!

BEHN | Website | LinkedIn

+++ Wir bedanken uns bei Lisa und Asmus Behn für das offene und sehr interessante Interview! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++

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