Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan veröffentlicht erste Umwelterklärung
Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan ist seit Januar 2022 nach dem Eco Management and Audit Scheme (EMAS) zertifiziert. Mit der Veröffentlichung der ersten Umwelterklärung hat man bei der ältesten Brauerei der Welt ambitionierte Ziele definiert, anhand derer die Umweltleistung der kommenden Jahre gemessen wird.
Die Brauerei Weihenstephan bekennt sich damit als regionale Brauerei, die international tätig ist, zur Verantwortung für Umwelt und nachhaltiges Handeln. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt ist Weihenstephan in den Bereichen Scope 1 (direkte Emissionen aus eigenen Quellen) und Scope 2 (Emissionen aus der Nutzung von Energie) CO2-neutral. Trotzdem setzt sich die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan in der Umwelterklärung weitere klar formulierte Ziele und strebt bis 2024 eine Einsparung beim Wasserverbrauch von neun Prozent, beim Energieverbrauch von vier Prozent und beim Stromverbrauch von einem Prozent neben weiteren Verbesserungen im Bereich Materialverbrauch an.
Mit der Veröffentlichung der ersten Umwelterklärung setzt die älteste Brauerei der Welt einen ersten großen Meilenstein und formuliert die Umweltziele für die kommenden Jahre, die sie auf ihrem schon seit vielen Jahren eingeschlagenen Weg einer umweltbewussten Unternehmenspolitik weiter voranbringt. Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan ist sich der Verantwortung als Unternehmen und Arbeitgeber in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz schon immer bewusst gewesen und hat seit Jahrzehnten bei allen Investitionen und Prozessen entsprechend vorausschauend gehandelt.
Weihenstephan produziert und vertreibt mit mehr als 170 Mitarbeitern an zwei Standorten, in der Brauerei selbst und im Logistikzentrum, 16 Bierspezialitäten in über 50 Länder. Sie verbindet Tradition mit Moderne und engagiert sich seit Jahrzehnten für die Umwelt und soziale Projekte. So handelt es sich beim modernen Logistikzentrum, das nach jahrelanger Planung und Bauphase Mitte 2019 in Betrieb genommen wurde, um ein CO2-neutrales Gebäude, in dem die gesamte Energieversorgung inklusive der Wärmepumpen über 100 Prozent Ökostrom erfolgt. Vorausschauend geplant, ist das Gebäude zudem für den Ausbau mit Photovoltaikanlagen vorbereitet, welche auch in naher Zukunft umgesetzt werden.
Die energieeffiziente Bodentemperierung gewährleistet eine ganzjährig optimale Lagertemperatur, um die hohe Bierqualität sicherzustellen. „Das Logistikzentrum ist eines der besten Beispiele dafür, wie lange der Gedanke an Nachhaltigkeit schon unsere Entscheidungen und unser Handeln bestimmt. Zwar ist die Eröffnung erst wenige Jahre her, aber die maßgeblichen Entscheidungen für ein CO2-neutrales Gebäude wurden schon vor sehr viel längerer Zeit getroffen. Es zeigt, dass wir bei der Planung unserer Projekte und Investitionen schon immer den Umweltaspekt im Blick hatten, nicht erst, seit wir an unserer ersten Umwelterklärung gearbeitet haben“, erklärt Brauereidirektor Prof. Dr. Josef Schrädler die Beweggründe der Staatsbrauerei.
Es sind aber nicht nur die großen Veränderungen, die auf das Gesamtbild einzahlen. Die Brauerei strebt schon seit vielen Jahren danach, die internen Prozesse zu verschlanken und zu optimieren, in der Verwaltung genauso wie in der Produktion und Logistik. „Alle Nachhaltigkeitsaktivitäten sind nun in unserer ersten Umwelterklärung dokumentiert, in der jeder Interessierte nachlesen kann, welche Ziele wir uns für die kommenden Jahre gesetzt haben. Der Prozess der Verbesserung und Optimierung ist ein kontinuierlicher, einer, der nie enden wird für uns als Brauerei und wir lassen uns gerne an unseren Zielen messen“, ergänzt Josef Schrädler.
Über allen Maßnahmen steht das Ziel, möglichst nahe an die CO2-neutrale Produktion zu gelangen. Es gilt also, alle Emissionen zu vermeiden, zu verringern oder die unvermeidbaren Emissionen zu kompensieren. Schon heute werden alle Scope 1- und Scope 2-Emissionen vollständig kompensiert – das heißt, die Brauerei Weihenstephan ist hier bereits CO2-neutral.
Aus dem sehr komplexen Scope 3-Bereich[1] werden bisher die Emissionen des Frischwasserverbrauchs mit unterschiedlichsten Maßnahmen kompensiert. Da das Wasser als Rohstoff des Bieres und als Reinigungsmittelträger dient, ist es ein wichtiger Faktor. Hier wird Schritt für Schritt in neue Anlagen und Technik investiert, um die Werte noch weiter zu verbessern.
Die Bayerische Staatsbrauerei geht bei den Kompensationen sehr umsichtig und immer mit Blick auf die Geschäftsfelder, in denen sie tätig ist, vor. Zukünftig werden vor allem regionale Kompensationsprojekte weiter ausgebaut werden. „Als Brauerei liegt unser Augenmerk in erster Linie auf der Förderung von regionalen ökologischen und sozialen Projekten wie beispielsweise der Baumpatenschaft. Bei diesem Pflanzprojekt der ebenfalls EMAS-zertifizierten Hochschule Weihenstephan Triesdorf wird ein Arboretum am Fuße der Brauerei errichtet. Hier wird für jeden gepflanzten Baum das Bergwaldprojekt mit jeweils 1.000 weiteren Bäumen unterstützt. Da wir aber mehr als 50 Länder dieser Welt mit unseren Bierspezialitäten beliefern, wollten wir auch dort vor Ort aktiv sein und unterstützen ökologisch-soziale Projekte in unseren Partnerländern. So haben wir uns beispielsweise bewusst für ein Projekt in Vietnam entschieden, bei dem nicht nur die Emissionen von CO2 vermieden werden, sondern das auch einen sozialen Mehrwert beschert. Wer sich jetzt wundert, was Weihenstephan und Vietnam miteinander zu tun haben, dem sei gesagt, dass die Entscheidung für ein Projekt in einem für uns wichtigen Exportland gefallen ist“, liefert Brauereidirektor Prof. Dr. Josef Schrädler als Erklärung.
[1] Emissionen, die nicht direkt zum Unternehmen gehören.
Bildunterschrift Titelbild: CO2-neutrales Gebäude – Logistikzentrum der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan
Quelle/Bildquelle: Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan