Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan: einzige Brauerei mit eigenem Hörsaal
Das Brauereigelände der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan ist umgeben von den modernen Institutsgebäuden der Technischen Universität München, die in der ganzen Welt als Ausbildungsstätte von Braumeistern und -ingenieuren bekannt ist. Beide verbindet eine lange gemeinsame Geschichte.
Im Zuge der Industrialisierung wandelte sich das Berufsbild des Brauers. Er wurde mehr zum Wissenschaftler und Techniker, der neue Maschinen bedienen und komplexe Verfahrensweisen überwachen musste. 1865 fand in Weihenstephan der erste „Brauer Cursus” statt, die Geburtsstunde der Studienfakultät für Brau- und Getränketechnologie. Im Jahr 1930 wurde die Hochschule für Landwirtschaft und Brauerei zur heutigen Technischen Universität München.
Bewährt hat sich die Zusammenarbeit der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan mit der Universität für beide Seiten. Dank der engen Anbindung an die TUM Freising-Weihenstephan arbeitet die Brauerei schon immer mit der modernsten Technologie und ist auch auf wissenschaftlichem Gebiet am Puls der Zeit. Die Studierenden wiederum können die Brauerei als Anschauungsbetrieb wahrnehmen oder dort ein Praktikum absolvieren. Das Bräustüberl am Weihenstephaner Berg 10 wird unter Studentenkreisen auch als Hörsaal 13 bezeichnet, da im Sommer für den einen oder anderen Kommilitonen hier so manche Vorlesung endet.
Aber auch Dozenten werden im Bräustüberl des Öfteren gesichtet. Als Brauereidirektor verkörpert Josef Schrädler die enge Verbindung der Brau-Studienfakultät der TUM und der Staatsbrauerei Weihenstephan bestens. Er leitet nicht nur die älteste Brauerei der Welt, sondern lehrt zugleich seit Oktober 2000 als Professor an der TU München in Weihenstephan Betriebswirtschaftslehre der Getränkeindustrie sowie Konsumgütermarketing.
Die Brauerei ist zudem mit dem Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt der Technischen Universität München verbunden. Das Wissenschaftszentrum übernimmt dabei die gesamte Qualitätskontrolle der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan. Brauereidirektor Dr. Schrädler über die Verbindung zum Wissenschaftszentrum: „Wir arbeiten aktiv zusammen, nicht nur in der Qualitätskontrolle, sondern auch bei der Produktinnovation. Beispielsweise können bei der Entwicklung eines neues Saisonbieres Geschmacksprofile in der Versuchsbrauerei ausprobiert werden, um ein neues Bier zu kreieren. Wenn das Wissenschaftszentrum Neuerungen im Bereich Brauprozesse und Technologien hervorbringt, sind wir sehr nah am Geschehen und arbeiten gerne mit ihnen zusammen. Das traditionelle Brauverfahren verlassen wir natürlich nicht, aber nehmen alle für uns relevanten Innovationen und Fortschritte auf, die das Wissenschaftszentrum hervorbringt. Es ist vor allem das starke Miteinander, das unsere Beziehung auszeichnet. Durch die enge Zusammenarbeit können beide Seiten profitieren.“ Die einzigartige Verbindung von Tradition und moderner Wissenschaft wird bei der Zusammenarbeit vereint und begründet.
Über die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan
Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan, im Jahre 1040 als Klosterbrauerei der Benediktinermönche gegründet, ist heute ein Staatsbetrieb, der nach privatwirtschaftlichen Maßstäben geführt wird. Hinter den geschichtsträchtigen Gemäuern der Brauerei verbirgt sich modernste Technik, die auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in der Getränketechnologie zurückgreift. Zusammen mit der fast 1.000-jährigen Erfahrung und den traditionellen Brauverfahren entstehen Premiumbiere höchster Qualität, die jedes Jahr auf den internationalen Bierwettbewerben mit den begehrtesten Auszeichnungen geehrt werden. Mehr als 180 Mitarbeiter sorgen mit viel Engagement und Fachkenntnissen dafür, dass die Weihenstephaner Bierspezialitäten regional, national und international erhältlich sind.
Das Brauereigelände ist umgeben von den modernen Institutsgebäuden der Technischen Universität München in Weihenstephan, die in der ganzen Welt als Ausbildungsstätte von Braumeistern und -ingenieuren bekannt ist. Aus diesem Grund bestand am Weihenstephaner Berg für die Brauerei keine Möglichkeit zur Expansion am Standort. Mit dem 2019 eingeweihten neuen Logistikzentrum im Freisinger Gewerbegebiet Clemensänger nahe der Autobahnzufahrt ist die älteste Brauerei der Welt sehr modern und zukunftsfähig aufgestellt. Durch die Auslagerung der Logistik kann auch bei weiterem Wachstum nach wie vor am Weihenstephaner Berg gebraut werden.
Weiterführende Informationen unter: www.weihenstephaner.de.
Quelle/Bildquelle: Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan