BarthHaas lässt alte Geschäftsbücher restaurieren
Nürnberg ist weit über die Region hinaus als traditionsreiche Bierstadt bekannt. Was allerdings viele nicht wissen: Die fränkische Metropole war lange Zeit auch das Zentrum des weltweiten Hopfenhandels. Hochinteressante Belege dafür finden sich in den alten Geschäftsbüchern des heute international aufgestellten Hopfenspezialisten BarthHaas, die jetzt aufwändig restauriert und damit auch für spätere Generationen erhalten werden. Möglich macht dies eine Förderung durch die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK), die die historischen Dokumente als modellhaft anerkannt hat.
Wer in das Archiv von BarthHaas einsteigt, für den wird Nürnbergs Tradition als Hauptstadt des Hopfens lebendig. Bis zu 364 verbriefte Hopfenhändler boten hier im späten 19. Jahrhundert das „Grüne Gold“ feil; auch der Export blühte – dank der seinerzeit noch jungen Eisenbahn, die Nürnberg schon 1862 mit allen Großstädten Europas verband.
Als im Zuge der Industrialisierung die Landbevölkerung auf der Suche nach Arbeit in die Stadt strömte und die Einwohnerzahl geradezu explosionsartig zunahm, zog es 1859 auch Johann Barth, Enkel des Gründers, aus Betzenstein bei Hersbruck in die Metropole, wo er sein Unternehmen – damals noch unter dem Namen Joh. Barth & Sohn firmierend – ins Handelsregister eintragen ließ.
Innerhalb weniger Jahrzehnte hatte sich das Hopfen-Geschäft grundlegend verändert. Um das Jahr 1800 nämlich war der Verkauf noch ein Haustürgeschäft. Noch Georg, der Vater von Johann Barth, fuhr auf seinem Planwagen von den Hopfenbauern zu den Brauereien in der näheren Umgebung, um seine Waren anzubieten. Von Hopfen als Wirtschaftsfaktor konnte noch keine Rede sein.
„An den alten Geschäftsbüchern kann man die Entwicklung vom wandernden Handel an der Türschwelle hin zu einem marktorientierten internationalen Exporthandel wunderbar nachvollziehen“, schwärmt Astrid Schneck, die sich als Archivarin von BarthHaas um die Restaurierung und Aufarbeitung der historischen Dokumente kümmert. „Wir haben es hier mit einem äußerst raren Schatz zu tun – es handelt sich um die vermutlich einzigen übriggebliebenen Geschäftsbücher, die den Hopfenhandel des 19. Jahrhunderts dokumentieren. Und das, obwohl es in dieser Zeit fast 400 Betriebe gab.“
Im Zuge der in den nächsten Wochen vorgenommenen Restaurierung werden die alten Bücher fachgerecht gereinigt und in neue, zeitgemäße Lagermaterialien umgebettet. Im Anschluss können die Dokumente digitalisiert und damit für die Nachwelt gesichert werden. „BarthHaas ist heute, 230 Jahre nach seiner Gründung, der weltgrößte Dienstleister rund um den Hopfen. Mit unserer Innovationskraft werden wir auch die Zukunft gestalten“, unterstreicht Astrid Schneck. „Ohne eine tiefe Verwurzelung in unserer Tradition, die wir hiermit wieder lebendig und begreifbar machen, wäre das nicht möglich. Daran erinnert uns immer wieder unser historisches Archiv.“
Auch dank der Zuschüsse der KEK kann das Material nun langfristig erhalten werden und steht auch der Wissenschaft zur Verfügung. Die Einrichtung unterstützt deutschlandweit ausgewählte Vorhaben mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie der Kulturstiftung der Länder.
Über BarthHaas
BarthHaas ist ein weltweit führender Anbieter von Hopfenprodukten und Dienstleistungen rund um den Hopfen. Das Familienunternehmen in achter Generation ist Spezialist für den kreativen und effizienten Einsatz von Hopfen und Hopfenprodukten. Als Visionär, Impulsgeber und Ideenumsetzer gestaltet BarthHaas seit über 225 Jahren den Markt rund um einen einzigartigen Genussrohstoff.
Quelle/Bildquelle: BarthHaas