Alpirsbacher nimmt neue Abfüllung in Betrieb
Die Alpirsbacher Klosterbräu feiert heute die Einweihung ihrer neuen Mehrwegflaschen- und Fassabfüllung. Damit macht die Brauerei einen großen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und effizienteren Bierproduktion. Die hochmodernen Anlagen reduzieren den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens erheblich und sichern zugleich höchste Bierqualität.
„Die Investition in die neuen Abfüllanlagen ist für uns ein bedeutender Meilenstein und sichert den Standort Alpirsbach”, betont Carl Glauner, Geschäftsführer und Inhaber der Alpirsbacher Klosterbräu. „Es geht darum, die Tradition unserer Brauerei zu bewahren und gleichzeitig durch Innovationen den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden.“ Nachhaltigkeit sei dabei ein wesentlicher Bestandteil des Leitbildes der Alpirsbacher Klosterbräu. „Die neue Abfüllung ist eine Verbindung aus modernster Technik, Nachhaltigkeit und der Leidenschaft für gutes Bier. Wir freuen uns, damit einen Beitrag zur Schonung der Umwelt zu leisten“, so Glauner.
Nachhaltigkeit im Fokus
Durch die neue Mehrwegflaschen- und Fassabfüllung werden jährlich rund 610 Tonnen CO₂ eingespart, was der Menge entspricht, die etwa 40.000 Bäume pro Jahr binden. Außerdem reduziert sich der Wasserverbrauch um 18 Prozent – dies entspricht etwa 490.000 Badewannen pro Jahr. Durch die Effizienzsteigerung sinkt auch der Energieverbrauch um 13 Prozent, was dem Jahresverbrauch von etwa 640 Einpersonenhaushalten entspricht.
„Die neuen Abfüllanlagen sind nicht nur ein technisches Highlight, sondern auch ein wichtiger Schritt, um unsere ökologische Verantwortung wahrzunehmen”, sagt Moritz Glauner, der für die technischen Abläufe in der Brauerei verantwortlich ist. „Dank einer modernen Lüftungsanlage, die die gesamte Raumluft zwei- bis dreimal pro Stunde austauscht, können wir optimale mikrobiologische Bedingungen in der Halle sicherstellen. Außerdem werden über einen Wärmetauscher bis zu 90 Prozent Heizenergie eingespart.“
Modernste Abfülltechnik und Automatisierung
Bis zu 25.000 Flaschen pro Stunde werden mit der neuen Anlage abgefüllt. „Wir können damit schneller als vorher auf verschiedene Gebinde umstellen und sind nun deutlich flexibler im Produktionsprozess“, erläutert Moritz Glauner. Auch die Fassabfüllung ist nun leistungsfähiger: Pro Stunde können 140 Fässer gefüllt werden. Ein Roboter, der die Fässer stapelt und auf die Anlage stellt, sorgt für eine nahezu vollautomatisierte KEG-Abfüllung. Der Einsatz von automatischen CIP-Kappen (Cleaning in Place) des Füllers optimiert die Reinigungsprozesse. „Zudem führen reduzierte Rüstzeiten und niedrigere Sauerstoffwerte zu einer insgesamt verbesserten Produktqualität und -sicherheit“, so Glauner.
Eine besondere Neuerung ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Flascheninspektor, die hilft, die Anzahl der fälschlicherweise ausgeleiteten Flaschen zu reduzieren und so Verluste zu minimieren. Außerdem wurde eine Ausmischanlage zur Herstellung von alkoholfreien Getränken und Radler installiert, die von der Filtration entkoppelt ist. „Dadurch erreichen wir auch in diesem Produktionsprozess eine deutlich höhere Flexibilität“, erklärt Moritz Glauner.
Weg zur CO2-neutralen Brauerei fortgesetzt
Bereits seit 2023 produziert Alpirsbacher Klosterbräu über die mit der Vorklärung verbundene Biogasanlage 800.000 Kilowattstunden Grünstrom. Künftig wird außerdem über das Dach der neuen Abfüllhalle ein großer Teil des Strombedarfs gewonnen. „Auf das komplette Dach unserer neuen Abfüllhalle wird eine Photovoltaik-Anlage installiert, mit der wir zehn Prozent unseres Stromverbrauchs erzeugen können. Damit setzen wir unseren Weg zu einer energieautarken und CO2-neutralen Brauerei fort“, erklärt Glauner.
Die schwerste Maschine der Anlage, die Flaschenwaschmaschine, wiegt beeindruckende 78 Tonnen. Über 30 Firmen waren am Bau des neuen Abfüllzentrums beteiligt – die meisten davon aus Baden-Württemberg, was die enge regionale Zusammenarbeit der Brauerei unterstreicht. „Unsere neue Mehrwegflaschen- und Fassabfüllung wurde von Firmen aus Süddeutschland gefertigt, die allesamt an der Weltspitze der Anlagenbauer stehen und deutsche Hochtechnologie repräsentieren“, so Glauner.
Innovationen für die Kunden
Von der Investition in das neue Abfüllzentrum sollen auch die Kunden spürbar profitieren: „Mit den neuen Anlagen sind wir nun auch bestens für die Anforderungen seitens unserer Kunden aufgestellt“, erläutert Markus Schlör, Geschäftsführer der Alpirsbacher Klosterbräu. „Wir wollen nicht nur den Energie- und Ressourcenverbrauch senken, sondern auch die Flexibilität und die Liefersicherheit steigern. Darüber hinaus bringt die neue Rundum-Etikettierung viele Vorteile für ein noch attraktiveres Verpackungs-Design und zusätzliche Informationen.“ Es gehe darum, eine erfolgreiche Zukunft der Brauerei zu sichern – stets mit der Bewahrung der jahrhundertealten Brautradition als oberstes Ziel, so Schlör.
Über Alpirsbacher Klosterbräu
Die Alpirsbacher Klosterbrauerei wird in vierter Generation von Carl Glauner geleitet. Er ist der Urenkel des Brauerei-Gründers Johann Gottfried Glauner, der 1877 das Unternehmen kaufte und damit die Benediktiner-Klosterbrauerei aus dem elften Jahrhundert reaktivierte. 1880 ging die Firma an Carl Albert Glauner über. 1906 erfolgte die Umfirmierung in Alpirsbacher Klosterbräu. Geschäftsführer sind der Inhaber Carl Glauner und Markus Schlör. Das Unternehmen im oberen Kinzigtal beschäftigt rund 135 Mitarbeiter.
Alpirsbacher Biere werden regelmäßig bei den internationalen Bierwettbewerben World Beer Award und European Beer Star ausgezeichnet. Das Familienunternehmen ist Mitglied beim Verbund „Die Freien Brauer“. Die Alpirsbacher Klosterbrauerei Glauner GmbH wurde 2019 von der baden-württembergischen Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut mit der Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Quelle/Bildquelle: Alpirsbacher Klosterbräu