Coca-Cola Real Talk April 2022
Wege für besseres Recycling

Erster Real Talk von Coca-Cola: „Es darf keine Verpackung in den Ozeanen oder der Umwelt landen“

Dr. Bernhard Bauske, WWF: „Es darf keine Verpackung in den Ozeanen oder der Umwelt landen. Wir brauchen strikte Vermeidungskonzepte und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.“ Erster Real Talk von Coca-Cola diskutiert Wege für besseres Recycling

Verpackungen von Lebensmitteln und Getränken sind Teil unseres Alltags. In Deutschland haben wir etablierte Pfandsysteme für Einweg- und Mehrweggetränkeverpackungen. Unachtsam weggeworfen werden sie aber zum Problem für Mensch und Umwelt. Das Ziel einer umfassenden Kreislaufwirtschaft mit hochwertiger Stoffverwertung erfordert daher weitere Anstrengungen von Wirtschaft und Politik.

Wie diese konkret aussehen können, diskutierten am Abend des 04. April 2022 Vertreterinnen und Vertreter aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik beim ersten Coca Cola Real Talk in Berlin.

MdB Judith Skudelny, umweltpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, sieht die Stärkung geschlossener Recyclingsysteme im Mittelpunkt der laufenden Legislaturperiode: „Die Kreislaufwirtschaft ist ein Hauptthema der Umweltpolitik der nächsten vier Jahre. Die Fortschrittskoalition aus SPD, Bündnis 90/DIE GRÜNEN und der FDP möchte Schluss machen mit einseitiger Ideologie. Wir setzen uns für eine echte Verpackungswende und geschlossene Kreisläufe ein, zusammen mit den Herstellern und den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Wir müssen in Deutschland Kreisläufe schließen und damit auch ein Stück weit unabhängiger werden von Rohstoffimporten aus anderen Ländern. Damit dies gelingt, sind alle gefragt: Die Industrie kann noch so große Anstrengungen in der Umstellung auf nachhaltige Produkte auf sich nehmen, wenn der Verbraucher diese nicht annimmt, ist nichts gewonnen. Zudem braucht es entsprechende Rahmenbedingungen der Politik, damit diese Umstellungen in der Wirtschaft auch realisierbar und finanzierbar sind.“

„Strikte Vermeidungskonzepte für Plastik“

„Konsum ohne Müll ist nur unter großen Anstrengungen des Einzelnen möglich und in der Summe nicht realisierbar. Dennoch muss klar sein, dass keine Verpackung mehr in unseren Ozeanen oder der Umwelt landen darf“, betont Dr. Bernhard Bauske, Projektkoordinator Meeresmüll beim WWF Deutschland. „Die Zeiten, in denen Rohstoffe verschwendet und in Müll verwandelt werden, sind endgültig vorbei. Auch für Plastik brauchen wir strikte Vermeidungskonzepte und eine wirklich funktionierende Kreislaufwirtschaft. Denn so wird aus einer Verpackung erst gar kein Müll. Dafür braucht es gemeinsame Anstrengungen von Politik und Wirtschaft.“ Mit Blick auf Verpackungsinnovationen ergänzt Bauske: „Innovationen, um die Sammlung und Wiederverwertung von Materialien zu verbessern sind sehr sinnvoll, aber oft wird einfach nur ein Material durch ein anderes ausgetauscht, was langfristig zu neuen Herausforderungen führt. Innovationen müssen sich auch mit Vermeidung befassen und in den Kreislauf passen!“

Unternehmen wird beim Klimaschutz und dem bedachten Umgang mit Ressourcen eine wichtige Rolle zuteil. Dr. Stefan Kunerth, Technical Operations Director Coca-Cola Western Europe, ist sich dieser Verantwortung bewusst und hält fest: „Verpackungen sind für uns kein Müll, sondern ein wichtiger Rohstoff für neue Verpackungen. Wir tragen unseren Teil dazu bei, Wertstoffkreisläufe zu schließen, damit kein Abfall in die Umwelt gelangt. Dafür haben wir uns 2018 mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie ‚World Without Waste‘ ein ehrgeiziges Ziel gesetzt und monitoren kontinuierlich unseren Fortschritt: Bis 2030 soll für jede verkaufte Flasche oder Dose eine zurückgenommen und recycelt werden – und zwar weltweit. Die Strategie berücksichtigt den gesamten Lebenszyklus unserer Verpackungen – vom Design der Flaschen oder Dosen bis hin zu ihrer Wiederverwertung. In Deutschland ist schon viel erreicht: 97 Prozent der PET Einwegpfandflaschen kommen hier über das Pfandsystem zurück. Nur in geschlossenen Recyclingkreisläufen kann es gelingen, dass aus PET-Flaschen auch wieder PET-Flaschen werden und ein Downcycling verhindert wird.“

„Designed for Recycling“

Einen Einblick, warum sich geschlossene Recyclingkreisläufe und der Einsatz von nachhaltigen Materialien lohnen und was es braucht, um eine echte Kreislaufwirtschaft zu erreichen, erläutert Recycling-Experte Herwart Wilms, Geschäftsführer REMONDIS Sustainable Services GmbH: „Der wichtigste erste Schritt ist schon gemacht, nämlich dass man endlich auf höchster europäischer Ebene die wahre Bedeutung der Kreislaufwirtschaft erkannt und zum Handlungsprinzip für die Zukunft gemacht hat. Wenn es aber darum geht, recyceltes Material erneut einzusetzen, sind wir in Deutschland noch nicht gut. Bisher kommen erst 13 Prozent der Materialien aus recycelten Rohstoffen. Dabei könnte ein erhöhter Einsatz dauerhaft zu einer Minderung des CO2 Ausstoßes führen und signifikant etwas für den Klimaschutz tun. Wenn deutsche Ingenieure lernen, Produkte so zu gestalten, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus zu Rohstofflieferanten werden können, dass sie also Designed for Recycling sind, dann haben wir die besten Produkte der Welt, mit denen wir auch Weltmarktführer sein können!“

Für Jenny Walther-Thoß, Senior Consultant Sustainability bei Berndt + Partner Creality GmbH sollten Unternehmen eigene Markenansprüche auch mal zurückstellen „Design for Recycling heißt nicht nur auf den Einsatz nachhaltiger Materialien zu achten, sondern bedeutet auch, das eigene Verpackungsdesign zu Gunsten einheitlicher und recyclingfähiger Prozesse umzustellen. Außerdem braucht jedes Produkt einen Wert, z.B. über Pfand, damit es von Verbrauchern geschätzt und am Ende dem Kreislauf zurückgeführt wird.“

Eröffnet wurde die 90-minütige Hybridveranstaltung mit einem Impuls von Dr. Bernhard Bauske, Projektkoordinator Meeresmüll beim WWF Deutschland. An der Diskussion nahmen neben ihm teil: Judith Skudelny, MdB, umweltpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion; Herwart Wilms, Geschäftsführung REMONDIS Sustainable Services GmbH; Jenny Walther-Thoß, Senior Consultant B+P Consulting GmbH und Dr. Stefan Kunerth, Technical Operations Director Coca-Cola Western Europe. Daniel Rettig von der Handelsblatt Media Group moderierte den Real Talk.

Real Talks von Coca-Cola

Real Talks ist eine Veranstaltungsreihe von Coca-Cola in Europa. In regelmäßigen Diskussionsformaten mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft stellt sich Coca-Cola Fragen zu Nachhaltigkeit, dem eigenen Portfolio und der unternehmerischen Verantwortung. Der erste Real Talk in Deutschland war gleichzeitig der Pilot für Europa. Weitere Termine folgen.

Die Veranstaltung in Berlin fand in Kooperation mit der Handelsblatt Media Group statt.

Über Coca-Cola

Die The Coca-Cola Company mit Sitz in Atlanta (USA) bietet mehr als 500 Marken in 200 Ländern an. Unser Sortiment besteht – neben den klassischen Erfrischungsgetränken – aus Wässern, Sportgetränken, trinkfertigen Tees und Heißgetränken. Rund ein Drittel dieser Getränke sind kalorienreduziert oder -frei. Wir entwickeln unser Angebot stetig weiter, verringern den Zuckergehalt unserer Getränke und bringen neue Produkte auf den Markt. Weltweit arbeiten mehr als 700.000 Mitarbeiter für Coca-Cola.

Unser Angebot umfasst in Deutschland rund 60 alkoholfreie Getränke. Mit Topo Chico Hard Seltzer gehört seit 2021 erstmals auch ein alkoholhaltiges Getränk zum Sortiment. Coca-Cola verfolgt eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie, z. B. in den Bereichen Wasser und Recycling. Weitere Informationen auf: www.coca-colacompany.com und www.coca-cola-deutschland.de.

Bildzeile: Die Teilnehmenden des ersten Coca-Cola Real Talks: Jenny Walther-Thoß, Judith Skudelny, Dr. Stefan Kunerth (o.v.l.n.r.) sowie Daniel Rettig, Herwart Wilms und Dr. Bernhard Bauske (u.v.l.n.r.).

Quelle: Coca-Cola GmbH
Bildquelle: Coca-Cola GmbH / Fotograf: Gero Breloer

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