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Erneuter Teilnehmerrekord beim internationalen bioweinpreis

Als einer der weltweit größten Qualitätswettbewerbe für Biowein ging der internationale bioweinpreis 2017 vom 30. Juni bis 3. Juli mit einem erneuten Teilnehmerrekord, dem ersten 100-Punkte-Wein in der Wettbewerbsgeschichte und einer nie dagewesenen Ländervielfalt in die achte Runde. So bereicherten dieses Jahr auch Weine aus Israel, Dänemark und Kanada die Verkostung unter der Leitung des Sensorik-Experten Martin Darting.

Initiiert und organisiert von der WINE System AG, wurden die 1094 eingereichten Bioweine von ausgebildeten Qualitätsprüfern verkostet, die gemäß des PAR®-Standards jeden Wein in Dreier-Teams auf Basis seiner Inhaltstoffe sensorisch analysieren und bewerten. Zu den am stärksten vertretenen Weinländern zählen Deutschland, Italien, Österreich und Spanien, gefolgt von China. Insgesamt 48 der eingereichten Weine wurden mit Großes Gold (96 bis 100 Punkte) ausgezeichnet, 372 mit Gold (90 bis 95 Punkte), 520 mit Silber (83 bis 89 Punkte) und 117 mit einer Empfehlung (75 bis 82 Punkte). Das komplette Ranking inklusive PAR-Dokumentationsbögen ist ab sofort unter www.bioweinpreis.de abrufbar.

Großes Gold für 13 Länder – Vielfalt der Herkunftsländer an der Spitze steigt stetig
Mit 17 Großes-Gold-Medaillen von 163 eingereichten Weinen und der ersten und einzigen 100-Punkte-Wertung des Wettbewerbs ist Italien der Spitzenreiter des diesjährigen internationalen bioweinpreises. Die 100 Punkte erzielte der edelsüße, in Stahltank und Barrique ausgebaute 2015er Muscaro‘ der sizilianischen Azienda Agricola Cossentino und auch die einzige 99-Punkte-Wertung geht nach Italien – für den in Edelstahl und Holzfass ausgebauten 2012er Montefalco Sagrantino des umbrischen Weinguts Antonelli. Darüber hinaus teilt sich Italien die Spitzenpositionen mit Spanien, Österreich und Südafrika. So folgt in der Kategorie Rotwein mit 98 Punkten der, in Barrique ausgebaute 2012er Fa 206 negre – eingereicht vom Weingut Mas Igneus im nordspanischen Priorat. Und bei den Weißweinen führen mit 98 Punkten zwei traditionell ausgebaute Bioweine: die 2016er Cuvée „Chaos White“ aus dem Holzfass vom biodynamischen Weingut Elgin Ridge in Südafrika, sowie der 2015er Weißburgunder Aurum des Bioweinguts David Harm in der österreichischen Wachau – ebenfalls aus dem Holzfass.

Als einziger Roséwein wurde der reduktiv im Stahltank ausgebaute 2016er Spätburgunder Rosé des biodynamischen Weinguts Fuchs-Jacobus an der Nahe mit 96 Punkten und Großem Gold ausgezeichnet.

In der Kategorie Schaumwein haben je zwei spanische und italienische Kandidaten 96 PAR-Punkte und damit Großes Gold erreicht: Der 2016er Fior D’Arancio vom biodynamischen Weingut San Nazario in Venezien und die 2013er Cuvée Rosé extra brut der biodynamischen Fattoria La Vialla in der Toskana sowie der 2015er Vega Medien Brut Ecológico der Union Vinicola del Este in Valencia und der 2015er AA Mirgin Cava Reserva Brut Nature des katalonischen Weinguts Alta Alella.

Unter den neun Großes-Gold-Weinen aus Deutschland erzielten zwei Baden-Württemberger mit je 97 PAR-Punkten die besten Wertungen: Das Weingut Lämmlin-Schindler im badischen Markgräflerland, für seinen im Holzfass ausgebauten 2014er Spätburgunder trocken Mauchener Sonnenstück, und das Weingut Häußermann im württembergischen Remstal, für seine edelsüße, im Stahltank ausgebaute 2015er Riesling Auslese.

Darüber hinaus waren im Bereich Großes Gold auch einige „Newcomer“, zum Beispiel aus Israel, Kanada, der Türkei und China vertreten. Letzteres zählte mit 49 eingereichten Bioweinen zu den am stärksten vertretenen Weinländern und hat seine Teilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr, in dem es einige der absoluten Spitzenreiter stellte, mehr als verdoppelt.

Trend zum traditionellen Ausbau – stilistisch moderne PIWIs – stetig steigende Qualität
Nachdem die Diversität der eingereichten Bioweine hinsichtlich Herkunft und Stilistik weiter gestiegen ist, blicken die insgesamt 35 PAR-Prüfer auf eine anspruchsvolle und spannende Verkostung mit vielen positiven Überraschungen zurück. So ist, laut Verkostungsleiter Martin Darting, nicht nur das allgemeine Qualitätsniveau im Vergleich zu den Vorjahren weiter gestiegen. Es zeichnet sich darüber hinaus ein gewisser Individualismus in der Branche ab, der dieses Jahr Highlights, wie den 2015er Barricato Bianco – einen unfiltrierten, oxidativ im Holzfass ausgebauten Chardonnay von der Fattoria La Vialla aus der Toskana – oder den 2009er Cuvée de Saint-Martin vom Schweizer Weingut Vin du Jura – eine die rote PIWI-Cuvée aus dem Holzfass – hervorgebracht hat. Diese Bewegung bringt zum Beispiel auch einen Zuwachs an traditionell arbeitenden Betrieben mit sich, die mit mehr Sauerstoffkontakt, Spontanvergärung und Minimalismus im Keller zu Werke gehen. Eine interessante Ausnahme vom Trend zeigt sich derweil bei den eingereichten PIWI-Weinen, die nach wie vor überwiegend modern, also eher reduktiv und daher fruchtbetont ausgebaut wurden.

Verkostung nach Stilistik und die Frage nach dem Redoxpotenzial
Um dem Anspruch der Objektivität trotz der unterschiedlichen Arbeitsansätze gerecht zu werden, haben die PAR-Teams auch dieses Jahr nach Stilistik verkostet, wodurch jeder Wein individuell nach seiner Machart analysiert und mit Blick auf die jeweiligen handwerklichen Prozesse sowie seine Herkunft bewertet wurde. Zudem hat die WINE System AG 2017, in Kooperation mit dem Physiker Bernhard Staller vom EQC – Elektrochemische Qualitäts Consulting GmbH in Kelheim, erstmals damit begonnen, die Weine zusätzlich auf ihre Leitfähigkeit und das Aufnahmepotential von Sauerstoff hin zu analysieren. Hintergrund dieser zusätzlichen Tests ist die Frage nach einer möglichen Korrelation zwischen einer hohen PAR-Wertung, die sich auf kognitive und fachliche Erfahrungen stützt, und einem entsprechenden Redoxpotential des jeweiligen Weins – oder kurz, die Frage nach der technischen Messbarkeit der Weinqualität. Des Weiteren wurde zum ersten Mal ein „Intuitiver Begeisterungsindex“ eingeführt. Dieser dokumentiert die intuitive, emotionale Wirkung eines Weins bei den Verkostern und wird nun in weiteren Auswertungen zur inhaltstofflichen, sensorischen Analyse kausal in Verbindung gesetzt. Erste Ergebnisse wurden dokumentiert und waren vielversprechend; die Untersuchungen werden unter anderem während der kommenden PAR-Qualitätswettbewerbe der WINE System AG fortgeführt werden.

Das vollständige Ranking sowie weitere Informationen gibt es unter www.bioweinpreis.de.

Die Ergebnisse aus dem internationalen bioweinpreis 2017 fließen in das Bioweinbuch von Guido Seyerle ein. Es wird auf der ProWein 2018 vorgestellt.

Hintergrundinformation:
Die WINE System AG in Frasdorf unter der Leitung von Dipl.-Kfm. Gisela Wüstinger steht seit 1999 Winzern und Weinfachhändlern beratend zur Seite und bietet umfassende Services zur Erstellung und Optimierung hochwertiger Internetauftritte und Onlineshops. Als Mitentwicklerin des international anerkannten Bewertungssystem PAR® für Wein, Käse, Olivenöl und Brot organisiert Gisela Wüstinger die jährlich stattfindenden Verkostungen zum internationalen bioweinpreis, dem internationalen PIWI Weinpreis, dem PAR® Weinpreis Griechenland und dem PAR® Wine Award International. Als verkaufsförderndes Mittel für den Handel vertreibt WINE System die eigens entwickelte, informative Flaschenhalskarte. www.winesystem.de

Martin Darting ist ausgebildeter Winzer, Sensorik-Experte und Initiator des BioFach Weinpreises. Er ist Entwickler der PAR®-Verkostungsmethode und arbeitet als önologischer Berater im Qualitätsmanagement für Winzer und Weingüter, als Dozent in der Aus- und Weiterbildung und ist Verkostungsleiter bei den internationalen Qualitätswettbewerben der WINE System AG. www.martin-darting.de

Quelle: WINE System AG | winesystem.de
Bildquelle: ©iStockphoto.com/debyaho

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