Schottlands vergessene Destillerien – die Whiskys vergangener Zeiten neu interpretiert

Knapp einhundert schottische Whisky-Brennereien schlossen im letzten Jahrhundert für immer ihre Tore. The Lost Distillery Company hat es sich zur Aufgabe gemacht, den ursprünglichen Geschmack längst vergangener Zeiten zu erforschen, die Whisky-Herstellung der damaligen Brennereien zu recherchieren und ausgesuchte Malts neu zu interpretieren.

Fast die Hälfte aller Whisky-Destillerien, die es in Schottland je gab, wurde im 19. und 20. Jahrhundert geschlossen oder zerstört. Wirtschaftlicher Druck und nicht zuletzt die Prohibition der 1920er Jahre waren die Hauptgründe dafür, dass einzigartige und altehrwürdige Namen verloren gingen. Erhalten blieben lediglich einige Archive und historische Aufzeichnungen.

Dem verloren geglaubten Geschmack auf der Spur
Wie mögen diese Tropfen längst vergangener Zeiten geschmeckt haben? Gemeinsam mit Professor Michael Moss, Whisky-Historiker an der University of Glasgow, haben die Mitarbeiter von The Lost Distillery Company die Herstellungsweise der ehemaligen Brennereien recherchiert. Dabei nahmen sie die geografischen Gegebenheiten wie Bodenbeschaffenheiten oder die individuellen Destillationstechniken von der Brennblase bis zur Wärmequelle genau unter die Lupe. Auch untersuchten sie die in der jeweiligen Region üblicherweise verwendeten Rohstoffe wie Holz, Wasser, Gerste oder Hefe. Die daraus resultierenden Geschmacksprofile hat The Lost Distillery Company durch die Vermählung von Single Malts unterschiedlicher Destillerien mit spezifischen Charakterprofilen nachempfunden und so längst verschollene Whiskys neu interpretiert.

„Für Whisky-Fans wird es zunehmend schwieriger, neue, bahnbrechende Malts zu entdecken und zu genießen“, sagt Scott Watson, Mitbegründer von The Lost Distillery Company. „Der Gedanke, moderne Interpretationen von Whiskys zu probieren, die über einhundert Jahre lang nicht mehr produziert wurden, ist höchst spannend.“

Neu interpretierte Abfüllungen nach hundert Jahren

  • Auchnagie (1812–1912): Auchnagie ist die erste Abfüllung von The Lost Distillery Company und kommt ursprünglich vom Atholl Gut in Perthshire. Erbaut im Jahr 1812, bestand die original Brennerei genau einhundert Jahre. Auch der große Whisky-Entdecker Alfred Barnard stattete ihr seinerzeit einen Besuch ab, bevor die Destillerie schließlich 1912 abgerissen wurde. Auchnagie schmeckt leicht und blumig mit Noten von Heidekraut, Birne und gerösteter Eiche.
  • Stratheden (1829–1926): Die Stratheden-Brennerei, zuletzt auch bekannt unter dem Namen Auchtermuchty, wurde in Folge der Prohibition im Jahr 1926 geschlossen. Doch viele der Destillerie-Gebäude stehen noch heute. Sie gehörte den Bonthrones, einer bedeutenden Familie von Braumeistern und Mälzern, die sich bis 1600 zurückverfolgen lässt. Eines der Hauptattribute dieses Whiskys war die reine Wasserquelle, örtlich bekannt unter dem Namen The Lovers Pool. Das berühmte Wasser daraus war kristallklar und prägte somit den Charakter des Whiskys auf einzigartige Weise. Stratheden hat ein blumiges Aroma mit einer eingebundenen komplexen Rauchnote. Gleichzeitig ist er süß und ölig mit einem leichten Anklang von Honig und Vanilleschoten.
  • Gerston (1796–1882): Die Geschichte von Gerston ist im Grunde die Geschichte zweier Destillerien. Die erste, erbaut um 1796, lag an der nördlichen Küste zwischen Wick und Thurso. Der akkurate Destillationsprozess, die hohe Qualität des Wassers aus einem Nebenfluss des Thurso und der ölig, rauchige Charakter brachten der Brennerei innerhalb kürzester Zeit einen hervorragenden Ruf in London. Aufgrund der steigenden Nachfrage wurde die ursprüngliche Brennerei geschlossen, um im Jahr 1886 eine größere und produktivere Destillerie zu erbauen, die jedoch nie den Ruhm und die Qualität der Originaldestillerie erreichen konnte. Die Interpretation von The Lost Distillery Company liefert eine zeitgenössische Spiegelung des Whisky-Profils, das die erste Gerston Distillerie im 19. Jahrhundert so berühmt machte. Der moderne Gerston vereint Noten von reifen Früchten, Toffee, kraftvollem Rauch und Gewürzen.

Auchnagie, Stratheden und Gerston bilden die neue Range von The Lost Destillery Company, abgefüllt mit 46 Volumenprozent. Für seine Abfüllungen nutzt The Lost Distillery Company weder Kältefilterung noch wird den Malts Farbstoff hinzugefügt. So bleibt der Whisky das, was er auch vor einhundert Jahren schon war: natürlich und handgemacht.

Über das Bremer Spirituosen Contor
Die Bremer Spirituosen Contor GmbH wurde 1994 als Tochterunternehmen der GES Großeinkaufsring des Süßwaren- und Getränkehandels e. g. gegründet. Als Zwischenhändler von Spirituosen, Champagner, Sekt und Wein sowie Generalimporteur von internationalen Premiumspirituosen in Deutschland beschäftigt das Unternehmen rund 85 Mitarbeiter am Hauptsitz in Bremen. Mit einem Umsatzvolumen von 115 Millionen Euro im Jahr 2012 und einem Umsatzwachstum von 95 Prozent seit 2006 ist der Spirituosenhändler eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen der Branche. Das Bremer Spirituosen Contor beliefert über 2.200 Fachhändler und Getränkefachmarktbetreiber, die aus Sortimenten mit mehr als 4.000 Artikeln von über 250 in- und ausländischen Lieferanten wählen können.

Quelle: Bremer Spirituosen Contor GmbH | bremerspirituosencontor.de

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