Binding schließt die Brauerei in Frankfurt bis spätestens Oktober 2023
Erst in der vergangenen Woche hatte Binding mitgeteilt, ab der Saison 2023/2024 neuer Bierpartner des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt zu sein. Jetzt gibt Radeberger als Mutterkonzern bekannt, dass die Brauerei in Frankfurt geschlossen und die Produktion verlagert wird.
Wegen zu hoher Verluste – nicht zuletzt aufgrund massiv gestiegener Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik – der Binding-Brauerei in Frankfurt hat sich Deutschlands größte private Brauereigruppe dazu entschieden, den Produktions- und Abfüllstandort im Stadtteil Sachsenhausen zu schließen.
Verlagerung in die Tucher Privatbrauerei
„Die Radeberger Gruppe wird den Produktions- und Abfüllbetrieb an ihrem Frankfurter Standort, also der Binding-Brauerei, bis spätestens Oktober 2023 einstellen sowie die dort produzierten und abgefüllten Marken und Mengen schrittweise an Schwesterstandorte verlagern“, zitiert der Hessische Rundfunk die zum Oetker-Konzern gehörende Radeberger-Gruppe. Demnach würde die Produktion nach Nürnberg in die Tucher Privatbrauerei verlagert. Die beiden Marken Binding und Henninger, die in Frankfurt produziert wurden, sollen erhalten bleiben.
Für die rund 150 am Standort betroffenen Mitarbeitenden würden in den nun folgenden Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretungen „wo immer möglich sozialverträgliche Lösungen gesucht“, hieß es weiter. Das bedeutet z.B. Altersteilzeitangebote oder Jobs an anderen Standorten der Radeberger-Gruppe. Zudem wurde erklärt, dass die Zentrale der Radeberger-Gruppe in Frankfurt nicht von der Binding-Schließung betroffen sei.
NGG will sich gegen Schließung wehren
„Frisches Geld für Eintracht Frankfurt, aber Arbeitslosigkeit für die Binding-Beschäftigten. Das passt nicht zusammen“, kritisierte bereits Freddy Adjan, der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), diese Entscheidung. Zum neuen Engagement bei Eintracht Frankfurt sagte er: „Für die mehr als 150 Beschäftigten, die ihre Arbeitsplätze in der Brauerei verlieren, ist dieses Sponsoring der blanke Hohn.“ Die NGG kündigte bereits an, sich gegen die Schließung wehren zu wollen.
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