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Wein

Wertzuwachs im deutschen Weinexport

Der durchschnittliche Exportpreis für deutsche Weine hat im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht.

Nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) stieg der Durchschnittspreis, den die Erzeuger ab Hof für einen Liter exportierten Wein erlösten, im Vergleich zum Vorjahr um 20 Cent auf 3,15 Euro. Er liegt damit elf Cent über dem bisherigen Maximalwert von 3,04 Euro aus dem Jahr 2018 und doppelt so hoch wie vor 20 Jahren. In den Exportmärkten werden die Weine je nach Aufschlägen durch Steuern und Vertriebsmargen in der Regel deutlich teurer gehandelt. Mit den höheren Erlösen stieg der Gesamtwert der deutschen Weinexporte 2022 um vier Prozent auf 370 Mio. Euro, obwohl das Exportvolumen um drei Prozent auf 1,17 Mio. Hektoliter zurückging.

„Diese Entwicklung ist auch auf Preisanpassungen zurück­zuführen, die vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Produktionskosten nötig waren. Sie entspricht aber ebenso dem langfristigen Ziel der Branche, mehr höherwertigere Weine aus den deutschen Weinregionen zu exportieren, um die Wertschöpfung zu erhöhen“, erklärt DWI-Geschäftsführerin Monika Reule.

Deutsche Weine in China sehr gefragt

Besonders erfolgreich verliefen im vergangenen Jahr die deutschen Weinexporte nach China. Im fünftwichtigsten Weinexportmarkt erreichten sie mit 45.000 Hektolitern einen neuen Rekordwert, zu einem sehr attraktiven und dem bisher höchsten Durchschnittspreis von 5,12 €/l. Gegenüber 2021 entspricht dies einer Mengensteigerung von 24 Prozent, bei einem Wertzuwachs von 22 Prozent auf 23 Mio. Euro. Damit stehen die deutschen Weine in China auf dem siebten Rang der wichtigsten Weinimportnationen.

„Insbesondere die jüngere Verbraucherschaft in China entdeckt zunehmend den deutschen Riesling für sich. Er wird dort außerdem auch immer öfter von jungen Sommeliers empfohlen”, erläutert DWI-Chefin Reule die positive Marktentwicklung.

Höchstpreise in vier Exportmärkten

Neue Höchstpreise konnten die deutschen Weinexporteure 2022 zudem in vier weiteren wichtigen Exportmärkten erzielen. Für die Weine, die in die beiden bedeutendsten Abnehmerländer USA und Norwegen gingen, konnten im Schnitt 50 bzw. 56 Cent pro Liter mehr erlöst werden als im Vorjahr. Deutsche Weine für die USA kosteten letztes Jahr durchschnittlich 4,32 €/l und 4,40 €/l für Norwegen. Die gestiegenen Preise hatten allerdings in beiden Märkten auch einen Rückgang der Weinexporte von jeweils 13 Prozent zur Folge.

In den Niederlanden, die auf dem dritten Rang im Ranking der Weinexportdestinationen stehen, ist das Preisniveau für Wein deutlich niedriger. Aber auch dort konnte nach einem Plus von 16 Cent der durchschnittliche Erlös ab Hof pro Liter auf eine neue Bestmarke von 2,10 €/l gesteigert werden.

Die anhaltende Entwicklung hin zum Absatz höherwertigerer deutscher Weine insbesondere im britischen Weinfachhandel hat dazu geführt, dass der Durchschnittsweinpreis für Deutschlands Weinexportmarkt Nr. 4 mit 3,06 €/l erstmals die Drei-Euromarke überschritten hat.

Die Schweiz ist im vergangenen Jahr nach vier Jahren wieder in die Top10 der wichtigsten Weinexportländer vorgerückt. Die ausgeführten Weinmengen in das südliche Nachbarland sind im Vergleich zum Vorjahr um 51 Prozent und der Exportwert bei einem guten Durchschnittspreis von 4,74 €/l um 23 Prozent gestiegen.

Deutsche Weine wurden 2022 zu 87 Prozent in Flaschen exportiert. Bei Qualitätsweinen bzw. Weinen mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g.U.) lag der Flaschenweinanteil mit 93 Prozent noch höher. Bei Landweinen bzw. Weinen mit geschützter geografischer Angabe (g.g.A.) und Produkten der Kategorie „Deutscher Wein“ steigt der Anteil von Exporten in größeren Gebinden. Sie wurden zu einem Anteil von 19 Prozent in Bag-in-Box-Verpackungen und zu elf Prozent als Fasswein ausgeführt.

Quelle: Deutsches Weininstitut
Titelbild: ©iStockphoto | Irina Shpiller

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