Interview: Viva con Agua – Wasser ist Leben!

Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. ist ein gemeinnütziger Verein aus Hamburg, der international tätig ist. Der Verein setzt sich für die Verbesserung der Trinkwasserversorgung in Entwicklungsländern ein. Durch Benefizveranstaltungen, wie Konzerten, Spendenläufen oder Benefizfußballspiele, sammelt der Verein Spenden für seine Projekte. Darüber hinaus will Viva con Agua das Bewusstsein der Menschen für die globale Trinkwasserproblematik schärfen. Durch Aufklärungsarbeit an Schulen und Universitäten sollen junge Menschen an das Thema herangeführt werden.

about-drinks.com sprach mit Pressesprecher Christian Wiebe über die Trinkwasserprojekte von Viva con Agua und wie man Teil der Initiative werden kann.

Erklären Sie unseren Lesern, worum es sich bei der Initiative „Viva con Agua“ handelt.
Christian Wiebe: Trinkwasserknappheit ist eines der größten sozialen Probleme des 21. Jahrhunderts. Weltweit haben 783 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zudem leben über 2,5 Milliarden Menschen ohne angemessene sanitäre Basisversorgung. Für Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. sind diese Tatsachen grundlegende Motivation zum Handeln – zur Verwirklichung von Wasserprojekten aus dem WASH-Sektor (WASH = WAter, Sanitation and Hygiene), übersetzt: Wasser, Sanitäreinrichtungen und Hygiene.

Viva con Agua – der Verein und sein Netzwerk
91% der vom Verein Viva con Agua generierten Spenden fließen an die Welthungerhilfe. Sie ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland, die seit 1962 Projekte professionell und nachhaltig realisiert. Die Welthungerhilfe leistet Hilfe aus einer Hand: Von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungshilfe mit einheimischen Partnerorganisationen nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe.

Viva con Agua betreibt seit 7 Jahren professionelles Fundraising zur Finanzierung von Wasserprojekten der Welthungerhilfe in Afrika, Asien und Lateinamerika. Bei den Projekten werden verschiedenste Technologien verwendet, um die dauerhafte Bereitstellung von sauberem Trinkwasser und die Sicherstellung einer menschenwürdigen Sanitärversorgung zu garantieren.
Ob Wasserspender auf Kuba, Tiefbohrbrunnen und sanitäre Anlagen in Äthiopien, Quelleinfassungen und Hygieneschulungen in Ruanda, Trinkwasserverteilungssysteme in Ecuador, Brunnen und Latrinen in Kambodscha oder Regenwasser-Auffangsysteme in Kenia und Haiti: Durch die Arbeit von Viva con Agua haben sich die Lebensbedingungen von mindestens 130.000 Menschen weltweit nachhaltig verbessert!
Finanz-Check-up: Aktuell fließen 94% der Spenden direkt in Projekte (91% für Wasserprojekte der Welthungerhilfe und 3% für die Projektarbeit Bildung von Viva con Agua), nur 6% werden für Verwaltungskosten abgeführt.

Viva con Agua Wasser GmbH – das Social Business für sauberes Trinkwasser

Die Basis und die Herkunft des Quellwassers, sind die Geschichte und die Aktivitäten von Viva con Agua de Sankt Pauli e.V., dem Verein hinter dem Wasser. Ein seit 2005 aktives soziales Netzwerk mit mehreren tausend aktiven ehrenamtliche Helfern, mit Zellen in verschiedenen deutschen Städten, mit internationalen Ablegern in der Schweiz und in Spanien. Der Verein ist der Kern der Idee Viva con Agua und steht ständig im Fokus für Mehrwerte und Synergien, die aus den neuen Möglichkeiten durch das Quellwasser entstehen. Der Sinn des Viva con Agua Quellwassers ist in seinem Nutzen für die Projekte begründet.
Jeder kann Teil des offenen Wassernetzwerks von Viva con Agua sein, denn Sie sind für uns nicht bloß Kunden, sondern Mitstreiter!
Ob Familie, Freunde oder Wildfremde: Wir freuen uns, wenn Sie die Idee des neuen Viva con Agua Quellwassers bekannt machen. Wenn Sie mehr über uns und unsere Projekte erfahren wollen, besuchen Sie uns unter www.vivaconagua.org .

Können Sie uns einen kleinen Einblick geben, wie alles angefangen hat und welche Idee im Vordergrund stand.
Christian Wiebe: Unsere Wasserinitiative hat ihren Ursprung in St. Pauli, dem kosmopolitischen Stadtviertel Hamburgs, direkt am Wasser gelegen, mit dem Hafen als Tor zur Welt, dem FC St. Pauli in seinem Herzen und selbiges am rechten Fleck. Am Anfang stand eine „Schnapsidee“. Im Trainingslager auf Kuba Anfang 2005 fasste der damalige Profi-Fußballer des FC St. Pauli Benjamin Adrion den Entschluss, eine soziale Initiative zu gründen. Er hatte persönlich erfahren, wie desolat die Trinkwasserversorgung auf der Karibikinsel – wie in vielen anderen so genannten Entwicklungsländern auch – in weiten Teilen ist. Das Wasser kommt zwar aus der Leitung, ist aber verunreinigt, so dass es speziell bei jungen Menschen zu schweren Erkrankungen – wie Durchfall, Entzündungen und Fieber – kommt.

Benjamin Adrion setzte sich nach seiner Rückkehr aus Kuba mit der Welthungerhilfe in Verbindung, der einzigen aktiven deutschen NGO auf der Karibikinsel, und schlug eine Kooperation vor.

Danach entwickelten sich die Dinge rasant. Ziel des ersten Projekts war es, durch die Aufstellung von Trinkwasserspendern in Kindergärten und Sportschulen in Kubas Hauptstadt Havanna die Trinkwasserversorgung zu verbessern. Und es war damals eine Probe aufs Exempel, wie stark sich das sozial engagierte und politisch sehr aktive Umfeld des Fußballclubs und Stadtteils St. Pauli auch für die Wasserinitiative Viva con Agua einsetzen würde.

Sowohl die Projektfinanzierung durch verschiedene kulturelle, sportliche und schulische Aktionen als auch die unglaubliche Ausdehnung des Unterstützer-Netzwerks zeigten schon nach einem Jahr: Die Idee von Viva con Agua ist nachhaltig und funktioniert nicht nur in Hamburg, sondern überall. Daraus schöpften wir die Leidenschaft, weiterzumachen.

Sie haben ebenfalls das „Viva con Agua“-Quellwasser ins Leben gerufen. Welche Idee steckt dahinter? 
Christian Wiebe: Mit dem Quellwasser geht Viva con Agua einen neuen Weg! 60% der Gewinne aus dem Verkauf des Flaschenwassers fließen dauerhaft in konkrete und langfristige Wasserprojekte unseres Partners Welthungerhilfe. Die Welthungerhilfe, die auf bald 50 Jahre Projektarbeit zurückschauen kann, sichert den nachhaltigen Erfolg der von Viva con Agua unterstützen Projekte. 

Durch das Viva con Agua Quellwasser bekommt jeder die einfache Gelegenheit, mit einer kleinen Kaufentscheidung, ob im Nachtleben oder im Supermarkt, einen Teil zur Lösung der Trinkwasserproblematik beizutragen. Wir wollen mit diesem Schritt ein neues Aktionsfeld für Viva con Agua eröffnen und mehr Menschen mit sauberem Wasser versorgen!

Über welche Distributionswege vermarkten Sie das Wasser?
Christian Wiebe: Gastronomie, Getränkehändler und Lebensmitteleinzelhändler – das Viva con Agua Quellwasser finden Sie (fast) überall. Wo genau das wohltätige und wohltuende Wasser erhältlich ist, erfahren Sie in unserem Bezugsquellenverzeichnis: http://www.vivaconagua.com/bezugsquellen.

Welche Projekte haben Sie bis jetzt umgesetzt und was ist in Zukunft geplant?
Christian Wiebe: 21 Wasserprojekte in 15 Projektländern hat Viva con Agua mit 1,5 Millionen Euro finanziert und damit mindestens 130.000 Menschen den dauerhaften Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitären Anlagen und Hygieneschulungen ermöglicht.
Schwerpunktmäßig und langfristig wird Viva con Agua den Fokus auf die Umsetzung von weiteren Trinkwasser- und Sanitärprojekten vor allem in afrikanischen Ländern legen; eine von besonders großer Wasserversorgungsproblematik gekennzeichnete Region der Welt. Dort fördern wir langfristige WASH-Projekte in Äthiopien und Burkina Faso. Darüber hinaus unterstützt VcA aktuell Wasserprojekte in den ökonomisch schwächsten Regionen Indiens.

Was kann man tun, wenn man Ihre Initiative unterstützen möchte?
Christian Wiebe: Viva con Agua kontaktieren und selbst aktiv werden! Jeder Mensch kann sich für Viva con Agua engagieren. Frauen und Männer aller Altersgruppen, Berufsstände und Herkunft haben Zugang zu diesem Netzwerk, um sich gemäß ihrer individuellen Fähigkeiten einzubringen. Wir sind der Meinung: Helfen macht Spaß und kann gleichzeitig mit seriösen Zielen verknüpft sein. Durch soziales Engagement und Impulse in die richtige Richtung können wir positive Veränderungen herbeiführen. Melden Sie sich hier: http://www.vivaconagua.org/index.htm?kontakt .

Durch Work-Shops wollen Sie auch Schüler spielerisch an das Thema heranzuführen. Wie versuchen Sie den Blick für die Thematik zu schärfen? Welche Resonanz bekommen Sie?
Christian Wiebe: Die Schärfung des Bewusstseins besonders bei jungen Menschen in Deutschland für die Themen Wasser und Entwicklungszusammenarbeit ist ein weiteres wichtiges Anliegen von Viva con Agua. Mit Aktionen an Schulen wie zum Beispiel Wasser-Workshops richten wir unser Angebot direkt an die Jüngsten der Republik, um gerade sie gezielt zu informieren und ihnen das Thema lebendig zu vermitteln. Veränderung schafft Veränderung – unser Ziel ist klar: Wir wollen mehr Verständnis für die kostbare Ressource Wasser schaffen und mit Spaß und Leichtigkeit vermitteln, dass jeder einzelne einen Unterschied machen kann.

Workshops & Vorträge:

Im ersten Halbjahr 2012 hat unsere Bildungsabteilung 39 Workshops und 23 Vorträge zu den Themen „Wasser, Nachhaltigkeit & Entwicklungszusammenarbeit“ durchgeführt. Zudem gab es neun Spendenläufe und zwölf weitere Spenden-Aktionen wie Sommerfeste, Pfandflaschen sammeln etc.

Web: www.vivaconagua.org

[box style=”rounded” border=”full”]Wir bedanken uns für das offene und interessante Interview und wünschen Viva con Agua weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com . Wir freuen uns auf Ihren Kontakt![/box]

 

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